27 Okt. 1997
- Tag der Offenen Tür am 30. 10. in der KaBoEn -
Vor 29 Jahren geschah es, daß im "Mai '68" (: seinerzeit von unseren französischen Kollegen ausgerufene Frohsinnstage) von Staats wegen die Ausweisung unseres Kampfgenossen Daniel Cohn-Bendits beschlossen und verfügt wurde. Dies ging um so einfacher, als Danny durch Sekundierung der tapferen Medien als "Deutscher" und "Jude" angezählt war. Damals gingen unsere französischen Freunde in Solidarität mit DCB mit dem Schlachtruf "Wir sind alle deutsche Juden!" auf die Straße. Und so ist es heute an uns, laut für die ganze Welt hörbar hinauszuschreien:
"Wir sind alle seelisch schwer abartig!!!" und jetzt die Einheitsfront aller "krankhaft seelisch Gestörten" herzustellen.
Was ist nur geschehen? Weshalb diese Offensive und einmalige Aktion der Neuen Irren?: Unser Freund, der sagenumwobene, vorurteilsfreie und triebhafte Dichter, Verleger und Herausgeber des Wahnsinns-Magazins Sleipnir, ANDREAS RÖHLER, hat es mit der Klassen-Justiz zu tun. Die Klasse der "tiefgreifend Bewußtseinsgestörten" soll endgültig mundtot gemacht werden! Bei einer der unterhaltsamen Verhandlungen im Infantilgericht Tiergarten stellte er den Antrag, daß ein Redakteur einer total frenetischen, in orkanartige Beifallsstürme übergehenden Zeitung mit dem Namen Neues Deutschland als Zeuge geladen werde. Dieser über sich selbst hinausgipfelnde Stürmer hatte in einem Artikel geschrieben, gegen Röhler hätte "der Verfassungsschutz so viel Beweismaterial zusammengetragen, daß es diesem scheinbar harmlosen Verfechtern der Presse- und Wissenschaftsfreiheit an den Kragen gehen dürfte".
Auch wir sind harmlos
- aber irre!!
Auf diesen Antrag hin zog sich das Gericht zurück und verkündete nach 15-minütiger Beratung in absolut nachzuvollziehender Art: Röhler muß sich von einem Doktor in Bonnie's Ranch auf "schwere seelische Abartigkeit" und "krankhafte seelische Störung" untersuchen lassen. Wer bei diesem Prozeß nicht dabei war, hat was verpaßt, ist aber selbst verantwortlich dafür! Wie überhaupt für sein gesamtes psycho-motorisches Desaster!
Am 30. Oktober 1997, 15.00 Uhr, ist es endlich soweit: Röhler hält seinen Antrittsbesuch bei Prof. Dr. psych. Werner E. Platz und läßt sich auf Macke untersuchen. Und das kostenlos! Aber gerade heute und hier in diesem Land kann es nicht angehen, daß schon wieder antidemokratische und aristokratisch-privilegierende Tendenzen Einzug halten!
Wir wollen auch!
Keine Sonderbehandlung! Auch wir haben freundliches Behütetsein verdient! Deshalb rücken wir heute enger: Bettnässer, Monoperceptisten und Analpsycholytiker aller Dienstgrade: Vereinigt Euch! Kommt heute, 30.10.97, 13.00 Uhr, zur öffentlichen Behandlungsstunde und Großkundgebung auf den Kurt-Schumacher-Platz! (Keine Angst vor Platz-Angst!) Es werden sprechen:
Hans-Joachim Maaz: "Antifaschistische Nothbremse Gefühlsstau"
Wolfgang Templin: "Selektion bei Menschenrechten"
Dr. Horst-Eberhard Richter: "Die Gummizelle als Mittel zum Frieden"
(alle drei angefragt)
Für das musiktherapeutische Rahmenprogramm sorgt:
>Die Zentrale Ruckizucki-Tanzformation "Richard Herzinger" spezial<
Motto:
"Es ist so herrlich, irre zu sein!"
Eintritt: frei.
Wollt Ihr den totalen Wahn? Ja?? Dann kommt und badet mit uns in der Masse
der Bachblüten!
Org.-Komitee: Andreas-Röhler-Soli-Komitee in Zusammenarbeit mit "Offensive der Neuen Irren". Unterstützung: Reformiertes Sozialistisches Patientenkollektiv. V.i.S.d.P.: Peter Töpfer, Marchlewskistr. 37, 10243 Berlin; Tel.: 44650888
Grüße und Dank an: KPD/RZ, Church of Scientology, Angela Marquardt (Wehr dich!), Rainer Langhans, Deutsche Anarchistische Pogopartei, titanic-Redax, Dr. Herbert Ammon, médicins sans frontières, Heinz Galinsky, Computer Chaos Club, die Hools vom FC Oswiecim, Osho, Lutz Rathenow, Wiglaf Droste, ai, Peter Sloterdijk, Torpedokäfer samt Sklaven, Hans Magnus Enzensberger
Verlag der Freunde, Andreas Roehler, 10211 Berlin, Postfach 350264.
Dieser
Text ist -- ohne kommerzielles Interesse -- vom InternationalenSekretariat
der Vereinigung der langjährigen Liebhaber von Kriegs- undHolokaust-Erzählungen
(AAARGH) zu reinen Lehrzwecken ins Netz gesetztworden; er soll
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ARTIKEL 19 der Menschenrechte: <Jederman hat
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dieses Recht umfaßt die unbehinderte Meinungsfreiheit und
die Freiheit, ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen Informationen
und Gedankengut durch Mittel jeder Art sich zu beschaffen, zu
empfangen und weiterzugeben.>Vereinigten
Nationen, 10 Dezember 1948.
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