Gerechter Friede ? Warum Israel nicht funktionieren kann, 2002.
Wir sind keine Amerikaner, 2001.
Wer wird Israel zerstören ? 2001.
Palästina, 2001.
Die zionistischen Saboteure haben sich demaskiert, 2001.
Jospin Rache, 2001
Jospin in die Schnauze, 2000.
Das dritte Auge, 1998 (Über Wilkomirski, schweizerische Fälscher)
Kleines Dossier der Affäre Rittersporn, 1998.
Ich habe Papon nicht getötet, 1997.
Drachentöter im Frack, 1997 (zu Das Schwarzbuch des Kommunismus).
Genozid als politischer Kuhhandel, 1997.
Der wahre Hitler als wahrer Heino, 1996.
Ist es die Nacht oder ist es der Nebel? 1995 (zu Pressac).
Algerien, Ruanda, 1995.
Die Freude der Kurzsichtigen, 1993.
In der rue Copernic, 1980.
Andreas Roehler, Kampf um den Tisch oder Wer ist Serge Thion?
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Buchglossar
FLÖTEN UND DOLCHE
Serge Thion: Historische Wahrheit oder Politische Wahrheit? - Die Macht der Medien: der Fall Faurisson. Übersetzt von Andreas Wolkenpfosten. Verlag der Freunde, 1994, Postfach 217, 10182 Berlin. 305 S., 34,- DM.
Sleipnir. Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik, Heft 1, Januar/Februar 1995. Verlag der Freunde, Berlin. s. o. Einzelpreis 12 DM, bei festem Bezug 60,- DM im Jahr (für Schüler, Studenten, Lehrlinge, Soldaten je 8,-). Kündigung jederzeit.
In Berlin hat sich im letzten Jahr ein neuer Verlag etabliert, der Verlag der Freunde, die sich nicht mißverstanden fühlen, wenn man sie als neue deutsche Nationalisten bezeichnet.
Er begann mit zwei Buchveröffentlichungen, deren eine den Lesern der Staatsbriefe in Heft 7-8/94 schon angezeigt wurde. Es handelte sich um Reinhold Oberlerchers "Lehre vom Gemeinwesen", deren Kapitel in der Mehrzahl die Staatsbriefe in den ersten Jahrgängen veröffentlicht hatten. Gleichzeitig erschien Serge Thions revisionistisches Feuerwerk zum Fall Faurisson, auf das sogleich hinzuweisen mir nicht geboten erschien, um den Verkauf des Werkes im repressiven Niedergang Bonns nicht zu gefährden. Der Verfasser ist zwar ein aus maoistischer Eierschale hervorgekrochener Anarchist, doch wenn ein solcher für eine offene Debatte zur Judenvernichtungsfrage eintritt, ist das für die Behörden eines Landes, das seit 1933 keine Meinungsfreiheit gekannt hat, der Gipfel politischer Perversität. (Inzwischen ist über eine erfreuliche Mundpropaganda von der Auflage soviel verkauft worden, daß sich weitere Rücksichten erübrigen).
Serge Thion nahm sich das selbstverständliche und unveräußerliche Recht eines Schriftstellers heraus, eine Affäre aufzugreifen, die das geistige Klima seines Landes vergiftete. Was für Voltaire der Fall Calas, für Zola der Fall Dreyfus war, wurde für Thion der Fall Faurisson.
Er deckte mit minutiöser Präzision den Mechanismus auf, der in den Bereichen der Medien und der Universitäten die Freiheit der Wissenschaft und des Denkens durch die politischen Implikationen des Falles außer Kraft setzten. Er hielt dabei nicht nur unbeirrbar am Primat dieser Freiheit fest, er zerpflückte auch die politischen Implikationen mit einer Unbefangenheit, für die selbst die Sonderrolle der Juden kein Tabu war. Daß dies aus dem Geist der revolutionären Trinität der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit erfolgte, entzieht den Liquidatoren des Revisionismus alle Legitimität.
Das Buch erschien in Frankreich 1979. Hans Magnus Enzensberger schrieb Thion, der ihm das erste Kapitel zugesandt hatte, einen bewegten Brief, in dem er ihm für den Mut und die Klarsicht dankte und es für wünschenswert hielt, wenn sich die Historiker ernsthaft an die Arbeit machten, ohne Furcht vor einer möglichen Revision der Vorstellungen vom Völkermord an den Juden. Die Drift der Bonner Republik in den totalitären Antifaschismus wäre uns erspart geblieben, hätte ein renommierter Verlag den Mut gehabt, das Buch zu veröffentlichen. (An den rechten Verlagen mochte wegen ihrer Linksblindheit diese unschätzbare Schützenhilfe vorbeigegangen sein). Aber auch Enzensberger wußte wohl, warum er es bei einem Brief beließ. Er hätte Thions Buch in seiner Buchreihe herausbringen können. Im Gegenteil: als es mit den Briefzitat auf dem Rücken hervorragend übersetzt erschien, ging er gegen den Verlag der Freunde mit einem Gerichtsverfahren vor. (Auch Hartmut Lange, der jetzt meine "Auflösung aller Dinge" in die Nähe des Antisemitismus rückt, würde gegen mich prozessieren, wenn ich seinen Brief veröffentlichen würde, in dem er mich 1988 zu dem Mut beglückwünschte, mit dem ich dieses heikle Thema angepackt hatte.)
Die intellektuelle Atmosphäre ist im Nachkriegsdeutschland immer stickiger gewesen als die politische. Hier hat sich der Besatzungsmief unverdünnt erhalten. Die Feuilletons sind zu Brutstätten geistigen Terrors geworden. Die literarische DDR-Opposition hätte nach der Wiedervereinigung mit ihrer Widerstandprämie die Lage verändern können. Sie hat es nicht getan. Heiner Müller zog es vor, in Bayreuth den "Tristan" zu inszenieren. Hier sind Flöten und Dolche vonnöten, um Heinrich Mann zu zitieren, der nicht nur "Untertan" geschrieben hat.
Es mag ein Zeichen anhebender Veränderung sein, daß der Verlag der Freunde nun zu Beginn dieses Jahres mit der literaturpolitischen Zeitschrift Sleipnir auf den Markt getreten ist, die sich dieses Stils befleißigt, charakterliche Feigheit und Verrat am Geist beim Namen zu nennen gewillt ist. Der Herausgeber Andreas Röhler ist den Lesern der Staatsbriefe schon aus Heft 9/1994 als Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker bekannt. (Wir drucken auch in diesem Heft Gedichte von ihm ab und werden damit fortfahren).
Der Bogen der ersten Nummer ist weit gespannt. Er reicht von Serge Thion, der mit Briefen an Plinsen, Zionisten, Antifaschisten und Faschisten vertreten ist, bis zu Ralph Glordano, knüpft Beziehungen mit der bündnisfähigen russischen Rechten (Anatolij lwanow) und dem islamischen Fundamentalismus (Mohammed Hussein Fadl Allah) an. Es ist zu erwarten, daß die Zweimonatsschrift bald monatlich erscheint. Stoff ist genug vorhanden und die Aufgabe, unserem Volk die geistige Freiheit wieder attraktiv zu machen, schier unermeßlich. (Das Establishment ist dafür zu verbraucht und zu verkommen).
Hans-Dietrich Sander
Quelle: Staatsbriefe 6(2) (1995), S. 40.
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