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Der Holocaust im Klassenzimmer

oder

Todesursache Zeitgeschichtsforschung

von Jürgen GRAF

1995

Das ganze Buch in einem Klick




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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I Prolog
Montag, 9. Januar

II Die drei Beweisarten
Montag, 30. Januar

III Die Sachbeweise
Montag, 30. Januar

IV Die Dokumentenbeweise
Dienstag, 31. Januar

V Die Zeugenbeweise (I)
Mittwoch, 1. Februar

VI Die Zeugenbeweise (II)
Donnerstag, 2. Februar

VII Die Zeugenbeweise (III)
Freitag, 3. Februar

VIII Wo sind sie geblieben?
Montag, 6. Februar

IX Ein Mythos wird fabriziert
Montag, 6. Februar

X Ethnische Säuberung
Donnerstag, 16. Februar.

XI Der wirkliche Holocaust
Donnerstag, 16. Februar

XII Der Tod ist ein Meister aus Zion
Donnerstag, 16. Februar

XIII Neue Weltordnung
Samstag, 18. März

XIV Epilog
25. März
XV Bibliographie

Todesursache Zeitgeschichtsforschung
Eine Enzyklopädie zur Zeitgeschichte

Mit Bestürzung entdeckt Margarete Lämple, Sprach- und Geschichtslehrerin an einem kleinen deutschen Gymnasium, dass die Hälfte ihrer Abiturklasse gewisse unumstößlich feststehende Ereignisse des 2. Weltkriegs in Frage stellt. Um den Zweiflern ein korrektes Geschichtsbild zu vermitteln, führt sie mit der Klasse eine Projektwoche durch, in der zunächst nur über das Tabuthema Nummer eins, später aber auch über andere heikle Themen der Zeitgeschichte diskutiert wird. Nach und nach wird Frau Lämple klar, worauf sie sich da eingelassen hat, und sie wird sich bewußt, auf welch brüchiger Grundlage das Welt- und Geschichtsbild beruht, das sie bisher mit voller Überzeugung vertreten hat. Wie sich die Situation für Frau Lämple und neun von zehn Schülern ihrer Klasse entwickelt, erfährt der Leser bei der Lektüre von "Todesursache Zeitgeschichtsforschung".



Vorwort

Nach ihrem ebenso plötzlichen wie tragischen Ableben hat die Philologin und Pädagogin Margarete Lämple keine Möglichkeit mehr, sich gegen die haltlosen Verdächtigungen und Verleumdungen zu wehren, die über sie ausgestreut wurden. Ich erachte es deshalb als meine Pflicht gegenüber einer guten, von mir sehr geschätzten Bekannten, diesen Fehlinformationen, seien sie nun aus entschuldbarer Unkenntnis oder in unlauterer Absicht verbreitet worden, aufs entschiedenste entgegenzutreten.

Die am 17. Februar dieses Jahres erfolgte fristlose Entlassung einer von Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schülern sowie von deren Eltern allgemein respektierten Sprach und Geschichtslehrerin hatte ihren Grund nicht, wie die lokalen AntifaGruppen sowie der für seine verantwortungslosen Erfindungen bekannte Zürcher Asphaltjournalist J.F. behauptet haben, in "zügelloser rassistischer Hassprogaganda", sondern darin, dass sie in einer mit ihrer Abiturklasse durchgeführten Projektwoche zu strittigen Fragen der Zeitgeschichte auch Meinungsäusserungen zuliess, die ganz erheblich von den landläufigen Ansichten abweichen. Es ging, grob gesagt, um die Frage, ob die allgemein verbreitete Auffassung vom Schicksal der Juden im Dritten Reich richtig ist oder nicht. Zu diesem Problem hatten sich in der Klasse frühzeitig zwei Fraktionen gebildet, die im Rahmen der besagten Projektwoche ihre unterschiedlichen Thesen engagiert darlegten. Allerdings beschränkte sich die Debatte keinesfalls auf den sogenannen "Holocaust", sondern griff nach und nach auf andere, ebenfalls umstrittene zeitgeschichtliche Fragen über. Offenbar war die Freimütigkeit, mit der Frau Lämple ihre Klasse diskutieren liess, einigen Leuten ein Dorn im Auge, zumal die Pädagogin in wichtigen Punkten von ihrer ursprünglichen Position abrückte und gewisse angeblich unumstösslich nachgewiesene Ereignisse der jüngsten Geschichte unverblümt als "Mythos" oder "Schwindel" anprangerte.

Auf den brisanten Charakter der mit besagter Abiturklasse durchgeführten Projektwoche wurde die Schulleitung durch ein heimlich aufgenommenes Tonband aufmerksam, das dem Rektor am Abend des 16. Februar durch eine Schülerin zugespielt wurde. Der Entscheid zur sofortigen Suspendierung Frau Lämples fiel schon am nächsten Tag. Wer, wie der Verfasser dieser Zeilen, die offene Diskussion als unabdingbare Grundlage der Demokratie betrachtet, kommt nicht umhin, diesen Entscheid der Schulleitung zu missbilligen.

Nach ihrer Entlassung lud Frau Lämple ihre ehemaligen Schülerinnen und Schüler am 18. März zu sich Hause ein, um die Debatte privat fortzusetzen. Ein für den 25. März geplantes weiteres Treffen kam dann nicht mehr zustande. Frau Lämple wurde unter mir nicht genau bekannten Umständen zu einem Gespräch bei der Polizei vorgeladen. Kurz darauf gelang es ihr, mich anzurufen. Was der Grund ihrer Vorladung war, habe ich nicht herausgefunden, da sie sich am Telefon grosse Zurückhaltung auferlegte, doch war ihr die Nervosität deutlich anzumerken. Am folgenden Tag erhielten ihre Angehörigen dann die traurige Nachricht, dass sie auf einer Bananenschale ausgerutscht war und sich das Genick gebrochen hatte. Die Hinterbliebenen erhielten bereits am Tag darauf von der Staatsanwaltschaft eine Urne mit der Asche der Verunfallten, und die Beisetzung fand in Anwesenheit von rund hundert betrübten Angehörigen, Freunden sowie ehemaligen Schülerinnen und Schülerinnen auf dem Friedhof von Sanningen statt, jenem Städtchen also, wo Margarete Lämple dreizehn Jahre lang so segensreich gewirkt hatte.

Um einer Legendenbildung im Falle Lämple entgegenzuwirken, habe ich mich entschlossen, den Inhalt der umstrittenen Diskussionen mit ihrer Abiturklasse so genau wie möglich wiederzugeben. Dabei kam mir die äusserst kooperative Haltung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler Frau Lämples sehr zustatten. Von den zehn Schülern der Klasse erklärten sich nämlich neun spontan bereit, mir bei der Rekonstruktion der im Geschichtsunterricht geführten Gespräche behilflich zu sein. An der dafür notwendigen Zeit fehlte es den jungen Leuten nicht, da sie allesamt wegen angeblicher negativer Einstellung zur freiheitlichdemokratischen Grundordnung von der Schule gewiesen worden waren und nach dem dadurch entgangenen Abitur noch keine konkreten Pläne für ihre Zukunft geschmiedet hatten. Von grossem Nutzen erwiesen sich ferner die höchst umfangreichen stenographischen Aufzeichnungen, die mir Frau Lämple zwei Tage vor ihrer Vorladung bei der Polizei anvertraut hatte.

Gestützt auf diese ausführlichen Notizen sowie auf die Ergebnisse mehrerer Sitzungen mit den verhinderten Abiturientinnen und Abiturienten ist es mir, wie ich glaube, gelungen, in groben Zügen zu rekonstruieren, was sich in den Geschichtsstunden Margarete Lämples zwischen dem 9. Januar und dem 16. Februar sowie in ihrer Privatwohnung am 18. März 1995 abgespielt hat. Dass ich für absolute Genauigkeit nicht bürgen kann, wird mir der Leser nachsehen, zumal mir die im Besitz der Schulleitung befindlichen Tonbandaufnahmen naturgemäss unzugänglich sind. Ebenso versteht es sich, dass ich sprachliche Unsauberkeiten ausgebügelt und Wiederholungen ausgemerzt habe. Somit ist der Inhalt dieses Buches zwar nicht unbedingt dem Wortlaut, wohl aber dem Sinn nach authentisch.

Im übrigen gebe ich als Schweizer Bürger unumwunden zu, dass mein Vertrauen in die Pädagogen und Juristen unseres nördlichen Nachbarstaates ernstlich erschüttert ist. Ganz offensichtlich gibt es unter ihnen einige schwarze Schafe, welche willkürliche Eingriffe in das verfassungsmässig verbriefte Recht der freien Meinungsäusserung vornehmen und so das Ansehen des freiesten Staates der deutschen Geschichte besudeln. Wenn das der Herr Bundeskanzler wüsste! Ich habe ihm schon geschrieben; hoffentlich leitet seine Sekretärin den Brief auch an ihn weiter. Zum Glück wären derartige trübe Machenschaften bei uns in der Schweiz undenkbar, denn die Meinungsfreiheit ist uns Eidgenossen sowie den unsere Interessen vertretenden Politikern heilig.


Basel, den 26. April 1995



 


I Prolog


 

Montag, 9. Januar

Im Gymnasium von Sanningen, Süddeutschland, hat die Abiturklasse Margarete Lämples heute, am 9. Januar 1995, ihre erste Geschichtsdoppelstunde im neuen Schuljahr. Sanningen ist ein kleines, den meisten wohl kaum bekanntes Städtchen, und entsprechend klein sind die Klassen. So zählt die Abiturklasse, der wir uns nun zuwenden wollen, nur gerade zehn Schülerinnen und Schüler: Arturo, Claudia, Hanspeter, Ingrid, Klara, Marietta, Max, Robert, Sabine und Willi.

Klassenlehrerin Margarete Lämple, 43, Fächer: Latein, Deutsch, Englisch und Geschichte, ist trotz ihrer Strenge leidlich beliebt; sie gilt als engagierte und idealistische Pädagogin.


Margarete Lämple: Ich begrüsse euch alle herzlich zur ersten Geschichtslektion im neuen Schuljahr.

Nachdem wir vor Weihnachten die Oktoberrevolution, den italienischen Faschismus, die Weltwirtschaftskrise und die Weimarer Republik behandelt haben, werden wir uns nun der am heftigsten diskutierten und düstersten Periode der Zeitgeschichte zuwenden, nämlich dem Themenkomplex Aufstieg des Nationalsozialismus, Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg und Holocaust.

In früheren Jahren habe ich mich bei diesen Themen immer streng an die zeitliche Reihenfolge gehalten und folglich mit dem Aufstieg der Nazipartei und der Machtergreifung Hitlers begonnen, doch dieses Jahr will ich die Sache einmal anders anpacken.

Wir werden jetzt einen Artikel lesen, der aus der unmittelbaren Nachkriegszeit stammt. Sein Verfasser ist der später berühmt gewordene, vor nicht allzu langer Zeit verstorbene Philosoph Robert Jungck, ein Sohn jüdischer Eltern. Jungck hat im Herbst 1945 die ostdeutschen Vertreibungsgebiete besucht und die dort herrschenden Verhältnisse in einer Schweizer Zeitung recht ungeschminkt geschildert. Wie ihr wisst, musste Deutschland nach dem verlorenen Krieg grosse Gebiete im Osten an Polen abtreten, und der grösste Teil der deutschen Bevölkerung wurde unter teils sehr inhumanen Bedingungen ausgesiedelt... Hier habt ihr den Text; wie ihr seht, stammt er aus der Zürcher Weltwoche vom 16. November 1945.

Marietta: Entschuldigen Sie, aber warum zäumen Sie das Pferd vom Schwanz auf? Warum beginnen wir nicht mit dem Jahr 1933?

M. Lämple: Das sollt ihr nachher selbst herausfinden. Bitte lest!

(Die Schüler lesen den Text, aus dem wir hier nur einige Auszüge zitieren. Dem Interessierten wird die Weltwoche Anschrift: Edenstr. 20, 8021 Zürich auf Verlangen gerne eine Kopie des vollständigen Artikels zusenden.)

Wer die polnische Zone verlassen hat und in russisch okkupiertes Gebiet gelangt, atmet geradezu auf. Hinter ihm liegen leergeplünderte Städte, Pestdörfer, Konzentrationslager, öde, unbestellte Felder, leichenbesäte Strassen, an denen Wegelagerer lauern und Flüchtlingen die letzte Habe rauben.

All das und alles, was in den kommenden Zeilen beschrieben wird, ist leider wahr (...) Es ist wahr, dass auf dem Bahnhof von S. sämtliche Flüchtlinge regelmässig ausgeraubt werden, dass die Insassen nackt weiter gegen Westen reisen müssen. Es ist wahr, dass in weiten Gegenden Schlesiens kein einziges Kind mehr am Leben ist, weil sie alle verhungern mussten oder erschlagen wurden (...) Und es ist wahr, dass eine Selbstmordwelle durch das Land geht. In einzelnen Orten hat sich ein Zwölftel, in anderen bereits ein Zehntel oder sogar ein Fünftel der Bevölkerung ums Leben gebracht. Es ist wahr, dass in den sogenannten Arbeitslagern Sosnowice und Centoschlowitz Insassen nächtelang bis zum Hals im eiskalten Wasser stehen müssen und dass man sie bis zur Bewusstlosigkeit schlägt (...) Seit der deutschen Kapitulation hat es in Breslau weder Fett noch Fleisch gegeben. Die Bewohner machen Proviantexpeditionen ins Hinterland der Stadt. Sind sie glücklich genug, ein paar Rüben und Kartoffeln zu bekommen, so wird ihnen das meist bei der Rückkehr schon in den Vororten von den polnischen Milizsoldaten wieder abgenommen. Dass die Sterblichkeit unter diesen Umständen enorm ist, kann nicht wundernehmen. Polnische Beamte, die übrigens infolge der Unordnung in der Breslauer Stadtverwaltung selbst seit Monaten keine Zahlungen erhalten haben, geben ganz offen zu, dass sie hoffen, durch die Hungerdezimierung der deutschen Bevölkerung werde bis Weihnachten das gleiche Ziel erreicht sein, das ursprünglich durch Deportationen hatte erreicht werden sollen.

Mindestens ebenso schlimm wie den Hunger empfinden die noch in dieser Zone lebenden Deutschen den Mangel an Sicherheit und Recht. Es gibt keine Instanzen, an die ein Bauer, der von Plünderern überfallen wurde, sich wenden könnte, es gibt keine Polizei, die ihn schützt, keine Richter, die ihm Recht verschaffen könnten. Jedermann muss stündlich und täglich Gewaltattacken auf Gut und Leben erwarten, ohne dass ihm eine Möglichkeit legaler Gegenwehr gegeben wäre (...) Wenn alle diejenigen, die Hitler und Mussolini unter grossen Opfern bekämpften, um eine bessere Welt aufzubauen, es zulassen, dass ihr Kampf jetzt von Rowdies und Chauvinisten ausgenützt und beschmutzt wird, dann sehen wir keine grosse Hoffnung für die Zukunft (...) Auch wir alle werden "Mitschuldige" sein, wenn wir nicht täglich und stündlich die Schandtaten, die heute im Namen der Demokratie und der Freiheit begangen werden, enthüllen. Nichts anderes wollen diese ersten Zeilen aus dem Land der Vogelfreien, aus dem Totenland jenseits der Oder.

M. Lämple: Marietta hat vorher gefragt, weshalb ich das Pferd vom Schwanz aufzäume und den Themenkreis Naziregime/2. Weltkrieg mit einem Text aus dem Jahre 1945 beginne. Wer von euch will nun ihre Frage beantworten?

Hanspeter: Wir sollen herausfinden, wie es so weit kommen konnte, dass die Deutschen nach dem Krieg einen grossen Teil ihres Landes abtreten mussten und selbst zu Gejagten wurden.

M. Lämple: Kluger Junge. Die Antwort auf diese Frage erwarte ich von euch. Wie üblich bilden wir zwei Arbeitsgruppen. Ihr habt zwanzig Minuten Zeit.

(Die Klasse bildet zwei Arbeitsgruppen. Ingrid, Marietta, Robert, Arturo und Willi setzen sich ohne Absprache sofort zusammen. Klara, Hanspeter, Claudia, Sabine und Max bilden die zweite Gruppe. Nach zwanzig Minuten unterbricht die Lehrerin die an beiden Tischen hin und herwogende Diskussion.)

M. Lämple: Gruppe eins soll bitte ihre Ergebnisse präsentieren.

Arturo: Ach, lassen Sie doch bitte zuerst die anderen reden.

M. Lämple: Von mir aus. Also Gruppe zwei, bitte.

Max: Wir sind uns nicht ganz einig.

M. Lämple: Dann zuerst dein persönlicher Kommentar, Max.

Max: Also, ich finde es sehr mutig und anständig von dem Juden Robert Jungck, der durch die Hitlerdiktatur und den Holocaust vielleicht selber Verwandte verloren hat, die an den Deutschen geschehenen Grausamkeiten so deutlich anzuprangern. Meine Hochachtung vor dem Mann.

Sabine: Meiner Ansicht nach sollte man überhaupt mehr über die Vertreibung und die damals geschehenen Brutalitäten reden. Was wir Deutsche getan haben, wird uns tagtäglich unter die Nase gerieben, aber von den Schandtaten der anderen hört man viel zu selten. Darum finde ich es gut, dass Sie uns diesen Artikel gegeben haben.

Hanspeter: Ich habe da Bedenken. Natürlich war es schlimm, was damals mit den Deutschen östlich von Oder und Neisse geschah, aber man darf es doch nicht mit dem millionenfachen, systematischen Mord an den Juden gleichstellen. Ausserdem hatten die Polen nach all dem, was sie während des Krieges durchleiden mussten, Grund genug, die Deutschen zu hassen. Leider mussten dann Unschuldige die Suppe auslöffeln, die ihnen die Naziregierung eingebrockt hatte.

Klara (eisig): Was Hanspeter da sagt, geht noch nicht weit genug. Ich protestiere dagegen, dass wir uns mit diesem Artikel abgeben müssen, Frau Lämple.

M. Lämple: Hört, hört, Klara protestiert. Und warum, bitte?

Klara: Weil Sie mit solchen Texten nur den Ewiggestrigen Munition liefern, welche das den Deutschen nach dem Krieg angeblich zugefügte Unrecht zynisch gegen die Greuel der Nazis aufrechnen. Ich weiss zwar, dass Sie persönlich, Frau Lämple, nazistischer Sympathien unverdächtig sind...

M. Lämple: ... danke für den Persilschein...

Klara: ... aber es gibt in unserer Klasse leider den einen oder anderen, der eine bedenklich reaktionäre, nationalistische Einstellung hat. Gerade in einer Zeit wie der heutigen, wo sich die braunen Ratten wieder frech aus ihren Löchern wagen, wo in diesem Land tagtäglich Asylbewerber und Asylbewerberinnenheime brennen und überall in Deutschland die Ausländer und Ausländerinnenfeindlichkeit schaurige Orgien feiert, sollten Sie als verantwortungsbewusste, antifaschistische Frau nicht noch Wasser auf die Mühlen der Unverbesserlichen leiten, die dreist behaupten, die anderen hätten ja genau so Verbrechen begangen wie die Deutschen.

Claudia: Haben sie aber. Das steht ja in diesem Artikel.

Klara: Die vereinzelten Exzesse, die sich nach dem Krieg abgespielt haben mögen, lassen sich in keiner Weise mit dem eiskalt geplanten, fliessbandmässig durchgeführten Völkermord der Nazis an den Juden vergleichen, Zudem hat Hitler ja den Krieg vom Zaun gebrochen und die Welt in Brand gesteckt. Das Aufwärmen von angeblichen Ausschreitungen gegen Deutsche nach dem Krieg sichert Ihnen zwar Beifall von der falschen Seite, ist aber volkspädagogisch gefährlich.

M. Lämple: Deine Meinung, Claudia?

Claudia: Ich finde den Artikel gut. Verbrechen bleiben Verbrechen, auch wenn sie an Deutschen verübt werden. Dass die Vertreibungsgreuel nicht mit dem Holocaust auf eine Stufe gestellt werden dürfen, stimmt freilich schon.

M. Lämple: Vielleicht geruht Gruppe eins nun auch, uns ihre Ansicht mitzuteilen?

Arturo (langsam und höhnisch): Jawoll. Den Artikel finden wir alle ausgezeichnet, und die Verbrechen an den Deutschen sind in der Tat nicht mit dem Holocaust zu vergleichen, aber aus einem ganz anderen Grund, als die von der Gruppe zwei meinen.

M. Lämple: Ei, was du nicht sagst. Und was wäre dieser Grund?

Arturo: Den Massenmord an den Deutschen gab es. Den Holocaust gab es hingegen nicht!

M. Lämple (entsetzt): Bitte keine makabren Spässe, Arturo!

Klara (mit Grabesstimme): Ich habe es schon lange geahnt. Deine Bemerkungen nach dem Besuch von Schindlers Liste waren ja deutlich genug. Nun lässt du also die heuchlerisch aufgesetzte Maske des Biedermanns endgültig fallen und schlüpfst in die Rolle des geistigen Brandstifters. Du gehörst zu den Unverbesserlichen, welche die entsetzlichen Geschehnisse unter der Hitlerdiktatur leugnen.

Arturo: Moment mal, Spatzi. Wirklich geschehene Gewalttaten leugne ich keinesfalls. Es fiele mir beispielsweise nicht ein, zu leugnen, dass nach dem Mord an Heydrich Tschechen als Geiseln erschossen worden sind. Wo die Beweislage klar ist, gibt es nichts zu leugnen oder zu bestreiten. Auch stelle ich nicht in Abrede, dass mit den Juden Schlimmes geschehen ist. Ein Beispiel. Mein Vater kennt persönlich einen Juden, der zu Beginn des Krieges Luftwaffenoffizier war. Seine Abstammung war den Nationalsozialisten nicht bekannt. Er wurde dann von irgendeinem Lumpen verpfiffen und prompt nach Auschwitz geschickt. Vergast hat man ihn dort zwar nachweislich nicht, denn er ist ja heute noch am Leben, aber eine Schweinerei war das Ganze trotzdem (1). Solche Dinge verurteile ich natürlich. Nur soll man uns bitte keine Verbrechen in die Schuhe schieben, die wir nicht begangen haben.

Max: So, und was für Verbrechen, die wir nicht begangen haben, schiebt man uns denn in die Schuhe?

Arturo: Das, was man gemeinhin als "Holocaust" bezeichnet, also die Judenausrottung, besonders die angeblichen Gaskammermorde.

Klara (vor Wut kochend): Frau Lämple, sorgen Sie gefälligst dafür, dass diese schamlose faschistische Hetze im Klassenzimmer ein Ende nimmt, und zwar sofort. Wenn Arturo weiter hetzt, soll er nicht zum Abitur zugelassen werden.

M. Lämple (kühl): Wer zum Abitur zugelassen wird, entscheide ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen, nicht du, Klara. Ich bin allerdings in der Tat auch entsetzt über Arturos uneinsichtiges Leugnen des Holocaust...

Arturo: Moment bitte. Wir haben doch vor einiger Zeit im Deutschunterricht den Unterschied zwischen "leugnen" und "bestreiten" behandelt. "Leugnen" heisst, etwas wider besseres Wissen in Abrede stellen; das Wort ist also mit "Lügen" verwandt. Wenn Sie mit mir über meine Ansichten zum Holocaust diskutieren, werden Sie aber rasch feststellen, dass ich von meiner Meinung felsenfest überzeugt bin. Ich "leugne" also den Holocaust nicht, sondern ich bestreite ihn in guten Treuen. Ob ich dabei recht habe oder mich irre, wird sich bestimmt herausstellen.

M. Lämple: Ich schätze dich als anständigen und ernsthaften Schüler, Arturo, und ich bin besorgt darüber, dass du offenbar raffinierten rechtsradikalen Rattenfängern auf den Leim gekrochen bist. Frage an alle anderen: Wie sollen wir auf Arturos Provokationen reagieren? Sollen wir ihn von der Schule weisen, wie Klara meint, oder sollen wir uns seine abstrusen Ansichten geduldig anhören und womöglich noch darüber diskutieren?

Claudia: Mit Zwang erreicht man gar nichts. Arturo würde sich dann als Märtyrer vorkommen, und er würde in seinen rechtsextremen Ansichten, die in der Klasse übrigens ein offenes Geheimnis sind, nur noch bestärkt.

M. Lämple: Ist auch meine Meinung. In einer freiheitlichdemokratischen Gesellschaft wie der unseren erinnert euch daran, dass wir im freiesten Staat der deutschen Geschichte leben , bekämpft man Irrtümer nicht mit Strafen, sondern mit Argumenten. Bei der Behandlung des Themas Holocaust werden wir Arturo die unwiderlegbaren Beweise für den Judenmord vorlegen, und er wird seinen Irrtum einsehen.

Arturo: Da bin ich aber gespannt. >brigens haben Sie da viel Arbeit vor sich, denn Sie müssen nicht nur mich davon überzeugen, dass es den Holocaust gab.

M. Lämple (irritiert): Was meinst du damit?

Arturo: Die halbe Klasse glaubt nicht mehr an Schwindlers Mist und Ihre Gaskammergeschichten, Frau Lämple! Die ganze Arbeitsgruppe eins glaubt nicht mehr daran!

M. Lämple (erschrocken): Stimmt das?

Robert, Willi, Ingrid und Marietta: Ja!

Klara (hysterisch kreischend): Hilfe! Ich bin in ein Nest brauner Ratten geraten!

M. Lämple (bleich): Mässige dich doch in deiner Ausdrucksweise, Klara. Die Sache ist freilich schlimm genug. Wir werden nicht umhinkommen...

(Die Pausenglocke läutet.)

M. Lämple: Wir werden nicht umhinkommen, uns eingehend mit dem Thema zu befassen. So, und jetzt verzieht euch in die Pause, und zwar dalli dalli. Nach diesem Schreck brauche ich einen Kaffee. Nein, ich brauche sogar zwei.

(Nach der Pause.)

M. Lämple: Ich habe mir die Sache durch den Kopf gehen lassen und folgendes beschlossen: In den nächsten beiden Wochen lassen wir alle Geschichtsstunden ausfallen und machen dafür mehr Latein, Deutsch und Englisch. Heute in drei Wochen, am 30., beginnen wir dann eine Projektwoche, die ausschliesslich dem Thema Holocaust gewidmet ist, und holen den zuvor versäumten Geschichtsunterricht auf Kosten der anderen Fächer nach. Drei Geschichts, vier Englisch , fünf Deutsch und sechs Lateinstunden, das macht zusammen achtzehn Stunden, und wenn wir mit dem Thema nicht durchkommen, hängen wir in der folgenden Woche noch ein paar Lektionen an. Die Sache ist einfach zu ernst und muss restlos geklärt werden.

Für die nächsten beiden Wochen entfallen sämtliche Hausaufgaben in Deutsch, Latein und Englisch...

Die Klasse: Hurra!

M. Lämple: Freut euch bloss nicht zu früh, ihr kriegt Hausaufgaben, bis euch der Schädel brummt. Ihr müsst die Projektwoche gründlich vorbereiten. Die fünf Schülerinnen und Schüler, welche ein korrektes Geschichtsbild haben und den Holocaust nicht anzweifeln, müssen nämlich ihre Kameradinnen und Kameraden überzeugen.

Sabine: Und wo sollen wir das Material für diese MammutDiskussion so rasch hernehmen, bitteschön?

M. Lämple: Keine Sorge, das Material kriegt ihr von mir. Ich habe mich sehr intensiv mit dem Holocaust beschäftigt und darf behaupten, das Thema gründlich zu kennen. Wie ihr euch die Aufgabe dann einteilt, bleibt euch überlassen. Ihr seid ja an selbständiges Arbeiten gewöhnt.

Robert: Und wir?

M. Lämple: Ihr dürft euch natürlich auch vorbereiten, ja ihr sollt es sogar. Die Haltlosigkeit eurer Argumente wird sich dann rasch zeigen.

Klara (empört): Ich protestiere! Ich protestiere ganz energisch!

Willi: Dann protestiere mal hübsch, du Fledermaus! Wogegen protestierst du bloss diesmal wieder?

Klara: Wenn heute einer käme und verlangte die Einberufung eines wissenschaftlichen Kolloquiums zur Klärung der Frage, ob die Sonne sich um die Erde oder die Erde um die Sonne drehe er würde entweder verlacht oder für unzurechnungsfähig erklärt. Ernsthaft darüber zu diskutieren käme jedoch niemandem in den Sinn. Denn was noch zu Galileis Zeiten eine Glaubensfrage war, ist heute wissenschaftlich bewiesen und wird von keinem vernünftigen Menschen mehr angezweifelt. Ähnlich verhält es sich mit den Propagandisten der sogenannten Auschwitz oder HolocaustLüge: Ihre Behauptung, eine Judenvernichtung habe es nie gegeben, ist so offensichtlich falsch, dass sie einer ernsthaften wissenschaftlichen Debatte im Grunde gar nicht würdig ist (2). Wir sollten die rechtsextremen AuschwitzLeugner nicht dadurch aufwerten, dass wir mit ihnen diskutieren, als seien sie seriöse Gesprächspartner.

Robert: Einspruch, euer Ehren. Wenn jemand behauptet, die Sonne drehe sich um die Erde, wird er in der Tat verlacht oder ignoriert, aber niemandem fiele es ein, ihn vor Gericht zu stellen. Nun ist ja das sogenannte Leugnen der richtige Ausdruck wäre, wie Arturo festgehalten hat, "Bestreiten" des Holocaust in diesem unseren freiheitlichen Staate verboten und kann bestraft werden. Dies zeigt allein schon, dass etwas an der Sache oberfaul ist. Wäre der Holocaust wirklich eine offenkundige Tatsache, so könnte man die Zweifler und Bestreiter ja in einer öffentlichen Debatte, am besten am Fernsehen, widerlegen und der Lächerlichkeit preisgeben. Warum tut man dies nicht?

Ingrid: Denken wir an den Fall Günter Deckert...

Claudia: Das ist der Chef der NPD. Identifizierst du dich etwa mit diesem Ultranationalisten?

Ingrid: Ob ich mich mit ihm identifiziere, spielt im Moment gar keine Rolle. Deckert wurde zu einem Jahr bedingt verknackt, weil er in Mannheim 1991 einen Vortrag von Fred Leuchter übersetzt hatte...

Sabine: Wer ist denn das?

Klara: Ein amerikanischer Neonazi und angeblicher Hinrichtungsexperte!

Ingrid: Quatsch. Leuchter ist ein gänzlich unpolitischer Mensch, der Adolf Hitler kaum von Hannibal unterscheiden kann. Ferner ist er kein angeblicher Hinrichtungsexperte, sondern ein Hinrichtungsexperte. Seine Spezialität ist nämlich die Konstruktion und Reparatur von Hinrichtungsgeräten: elektrische Stühle, Todesspritzen, Galgen und auch Gaskammern, wie sie in manchen USBundesstaaten zur Exekution von Delinquenten verwendet werden.

Sabine: Und was hat dieser liebenswürdige Herr mit unserem Thema zu tun?

Ingrid: 1988 reiste Leuchter mit einem vierköpfigen Team nach Auschwitz und Majdanek, um die angeblichen Gaskammern der ersten wissenschaftlichen Untersuchung überhaupt zu unterziehen. Anschliessend verfasste er den sogenannten LeuchterBericht, auf den wir sicher noch zurückkommen werden. Diesem Bericht nach waren die als Gaskammern bezeichneten Räume keine solchen und hätten nicht als Gaskammern dienen können (3). 1991 fasste Leuchter seine Schlussfolgerungen bei einem Vortrag vor der NPD in Mannheim zusammen, wobei Deckert als >bersetzer waltete. Aufgrund dieser >bersetzung wurde er dann wegen angeblicher Volksverhetzung verurteilt.

Claudia: Und Leuchter selbst?

Willi: Leuchter sollte im Oktober 1993 als Gast bei Schreinemakers auftreten, wurde aber kurz vor Beginn der Sendung verhaftet. Offenbar bereitete die Aussicht auf sein Auftreten bestimmten Leuten Bauchgrimmen. Nach ein paar Wochen hat man ihn dann klammheimlich freigelassen und ins nächste Flugzeug nach Amerika gesetzt. Zurück zu Deckert. Beim Revisionsprozess wurde das Urteil, ein Jahr mit Bewährung, zwar bestätigt, aber der Richter liess in der Urteilsbegründung viel Verständnis für ihn durchblicken und bezeichnete ihn als ehrlichen Idealisten. Die Fortsetzung dürfte euch ja bekannt sein. Es setzte unverzüglich eine Pressehetze ein, als stünden die Neonazis unmittelbar vor der Machtübernahme. Politikaster aller Schattierungen zeigten sich "entsetzt". Folgerichtigerweise wurde das Urteil dann im Dezember 1994 vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe kassiert und nach Mannheim zurückverwiesen. Es besteht wenig Zweifel daran, dass Deckert bei dem für April angesetzten Revisionsprozess zu einer unbedingten Gefängnisstrafe verdonnert werden wird (4).

Marietta: Frau Lämple, wir haben doch bei Ihnen gelernt, dass die Gerichte im Rechtsstaat unabhängig sind. Sollen wir weiterhin an dieses fromme Märchen glauben, wenn Medien und Politiker die Richter bei solchen Prozessen schamlos unter Druck setzen?

Robert: Jeder Richter, der einen sogenannten "HolocaustLeugner" freispricht oder auch nur subjektiv günstig beurteilt, weiss spätestens seit dem Fall Deckert, dass dann sein eigener Kopf rollt. Kann man da noch von einer unabhängigen Justiz reden?

Arturo: Am besten sollen die Mediengewaltigen bei solchen politischen Prozessen doch das Urteil gleich selbst fällen.

Ingrid: Stimmt. Die Medien spielen eine besonders trübe Rolle in diesem Trauerspiel. Ihre Funktion ist die eines Wachhunds, der dafür sorgt, dass Politiker und Richter die von ganz oben gewünschten Entscheide fällen. Die Medien beschimpfen die Revisionisten...

Max: Was heisst das?

Ingrid: Als Revisionisten bezeichnet man jene, welche die systematische Judenausrottung im Dritten Reich und die Existenz der Nazigaskammern bestreiten. Die Revisionisten werden in den Medien ständig angegriffen und mit dümmlichen Totschlagevokabeln wie "AuschwitzLeugner" beschimpft, doch niemals wird auch nur ein einziges ihrer Argumente angeführt, und nur selten wird der Titel eines revisionistischen Buches genannt. Wer, bitteschön, hat eigentlich Grund, eine freie Diskussion zu fürchten?

Marietta: Zurück zu Klaras Argumenten. Wenn du behauptest, die Sonne kreise um die Erde, schreibt niemand ein Buch gegen dich. Hingegen sind gegen die Revisionisten schon mehrere Bücher verfasst worden, in denen allerdings auch die Beschimpfung an die Stelle des Arguments tritt (5).

M. Lämple (resigniert): Ihr redet ja wie gedruckt. Ich sehe, Arturo hat euch gründlich indoktriniert.

Arturo: Wir sind in der Tat an mehreren Abenden und Wochenenden zusammengesessen und haben über die Sache gesprochen. Von den wichtigsten revisionistischen Schriften haben wir einige gelesen, aber wir kennen auch die Argumente der Gegenseite und sind deshalb für die kommende Diskussion gerüstet.

M. Lämple: Wir werden sehen. Die HolocaustProjektwoche findet also statt, Klara. Du wirst mir dann recht geben: >berzeugen ist besser als strafen! Die Wahrheit setzt sich auch ohne Zwang durch.

Arturo: Da liegen Sie goldrichtig. Fragt sich eben nur, was die Wahrheit ist.


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Anmerkungen zu Kapitel I

l) Das Beispiel wurde dem Verfasser von einem Leser seiner früheren Bücher mitgeteilt.

2) So wörtlich Klara Obermüller in der Serie Auschwitz und die "AuschwitzLügen", Teil III, Weltwoche vom 23. Dezember 1993.

3) The Leuchter Report. Focal Point Publication, London, 1989. Eine gekürzte deutsche >bersetzung des LeuchterGutachtens erschien in der Nr. 36 der Historischen Tatsachen (Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung, Vlotho/Weser), wurde aber von den Behörden des freiheitlichsten Staates der deutschen Geschichte verboten.

4) Willi sollte recht behalten: Am 21. April 1995 wurde Günter Deckert von der "Justiz" des zionistischen Okkupanteregimes der BRD zu zwei Jahren unbedingt verurteilt. Man lese dazu die, allerdings vor dem endgültigen Urteil verfasste, Dokumentation Der Fall Günter Deckert von Gunther Anntohn und Henry Roques (DADG/Germania Verlag, Weinheim, 1995).

5) Hier einige Titel antirevisionistischer Bücher: Pierre Vidal-Naquet, Les Assassins de la mémoire. Editions la Découverte, Paris, 1991. Amoklauf gegen die Wirklichkeit.

NSVerbrechen und revisionistische Geschichtsschreibung. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien, 1991.

Deborah Lipstadt, Denying the Holocaust. The growing assault on Truth and Memory. The Free Press, New York, 1992.

Till Bastian, Auschwitz und die "AuschwitzLüge". Massenmord und Geschichtsfälschung. Beck, München, 1994 (erweiterte Fassung zweier am 18. und 25. September 1992 in der ZEIT erschienener Artikel; als Antwort darauf erschien von revisionistischer Seite die Schrift Die ZEIT lügt!, Herausgeber O.E. Remer, RemerHeipke, Winkelser Str. 11c, 97688 Bad Kissingen, 1992).



II Die drei Beweisarten


 

Montag, 30. Januar 1995

M. Lämple: Ich begrüsse euch zum ersten Tag unserer Projektwoche zum Thema Holocaust. Gleich zu Beginn möchte ich an beide Lager appellieren, sachlich zu argumentieren. Zunächst soll jene Arbeitsgruppe, die das traditionelle und meiner >berzeugung nach auch richtige Geschichtsbild vertritt, stichwortartig zusammenfassen, was ihrer Auffassung nach unter der NSRegierung mit den Juden geschah. Wer übernimmt diese Aufgabe? Du, Hanspeter?

Hanspeter: Die NSDAP verfolgte von Beginn an eine rabiat antisemitische Politik. Sie erliess bald nach ihrer Machtübernahme allerlei Schikanen, welche das Ziel verfolgten, die Juden ins Exil zu treiben. Zwar wurden in den ersten Jahren des Dritten Reiches keine Juden nur deshalb eingesperrt, weil sie Juden waren, doch im November 1938, nach der berüchtigten Kristallnacht (1), wurden über 30'000 Juden festgenommen und in die Konzentrationslager geschickt...

Arturo: ... wobei allerdings die allermeisten der Verhafteten schon bald wieder freikamen...

Hanspeter: Bis 1941 war eine grosse Mehrheit der deutschen und österreichischen Juden ins Exil gegangen. Mit dem deutschen Einmarsch in der UdSSR setzten die Massenmorde an den Juden ein, von denen das Massaker an über 33'000 Juden bei Babi Jar in der Nähe von Kiew besonders traurige Berühmtheit erlangt hat. Auf der WannseeKonferenz vom Januar 1942 wurde dann die vollständige Ausrottung der Juden beschlossen. Ab 1942 erfolgte entsprechend der Abtransport der Juden in Konzentrations und Vernichtungslager.

Marietta: Wie unterschieden sich diese beiden Lagertypen?

Hanspeter: In "gewöhnlichen" Lagern wie Sachsenhausen, Buchenwald oder Dachau starben viele Gefangene an Seuchen und Entkräftung: es gab auch Hinrichtungen und Morde; manchen Autoren zufolge kam es auch zu Vergasungen in kleinerem Umfang, aber es gab keine systematischen Massenvergasungen. In die sechs Vernichtungslager kamen die Juden hingegen nur, um zu sterben.

Ingrid: Welches waren denn diese Vernichtungslager?

Hanspeter: Auschwitz, Majdanek, Belzec, Sobibor, Treblinka und Chelmno.

Arturo: Wenn Auschwitz ein Vernichtungslager war, wie kommt es denn, dass wir tagtäglich von dem einen oder anderen Auschwitz>berlebenden hören oder lesen?

Hanspeter: Auschwitz und Majdanek waren keine reinen Vernichtungslager. Die arbeitsfähigen Juden mussten dort Zwangsarbeit leisten, die arbeitsunfähigen wurden nach erfolgter Selektion an der Rampe gleich ins Gas getrieben. Hingegen waren die anderen vier erwähnten Lager reine Todeslager, wo nur eine Handvoll von "Arbeitsjuden" vorläufig am Leben bleiben durfte. Zwischen fünf und sechs Millionen Juden fielen dem Völkermord zum Opfer. >ber die Hälfte davon wurde vergast; die anderen starben durch Massenerschiessungen sowie in Ghettos und Lagern an Epidemien, Hunger usw.

M. Lämple: Nun sollen die AuschwitzLeugner... pardon, die Revisionisten ihre Sicht der Dinge präsentieren.

Robert: Bis Sommer oder Herbst 1941 stimmt es, was Hanspeter gesagt hat. Wir setzen die Gewichte vielleicht etwas anders. Beispielsweise weisen wir darauf hin, dass die Zionisten jahrelang eng mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet haben...

Max: Was erzählst du da für einen Unsinn, Robert!

M. Lämple: Doch, da hat Robert recht. Lies beispielsweise Heinz Höhnes Standardwerk über die SS, Der Orden unter dem Totenkopf (2), wo diese Zusammenarbeit geschildert wird!

Robert: Danke. Wer sich für die Einzelheiten interessiert, dem stehen zwei dicke Standardwerke zur Verfügung, nämlich Edwin Blacks The Transfer Agreement (3) und Francis Nicosias Hitler und der Zionismus (4). Eine knappe, aber informationsreiche Zusammenfassung liefert Ingrid Weckerts Auswanderung der Juden aus dem Dritten Reich (5). Wir würden auch darauf hinweisen, dass die Juden in den USA, England usw. die Nationalsozialisten mit ihren Boykottaufrufen und Hetzkampagnen bis aufs Blut gereizt haben und damit mitschuldig an den antijüdischen Massnahmen der deutschen Reichsregierung wurden. Näheres dazu könnt ihr in dem eben erwähnten Buch von Edwin Black lesen.

Klara: Das ist sicher ein Nazi!

Robert: Denkst. Black ist ein amerikanischer Jude.

Claudia: Was sollen denn die Zionisten für ein Interesse an einer Zusammenarbeit mit den Nazis gehabt haben?

Robert: Sie hofften, dass Hitler mit seinen antijüdischen Massnahmen einen Grossteil der deutschen Juden nach Palästina vertreiben würde, wo der Aufbau eines jüdischen Staates geplant war. Für einen jüdischen Staat brauchte es jüdische Einwanderer! Was bis zum deutschen Präventivschlag gegen die UdSSR im Sommer 1941 mit den Juden geschah, darüber sind sich Revisionisten und Holocauster also weitgehend einig. Was aber die späteren Ereignisse anbelangt, so ist das meiste, was Hanspeter gesagt hat, reine Phantasie. Das Massaker von Babi Jar beispielsweise ist eine freie Erfindung. Es stimmt zwar, dass ein beträchtlicher Teil der europäischen Juden längst nicht alle! deportiert wurde, in Arbeits und Konzentrationslager oder anderswohin, doch die "Vernichtungslager" mit ihren Gaskammern sind eine Erfindung der Propaganda. Einen Plan zur Ausrottung der Juden hat es nie gegeben. Ebenso ist die genannte Zahl von fünf bis sechs Millionen jüdischer Opfer Unsinn.

Claudia: Und wie lautet eure Zahl?

Marietta: Eine genaue Zahl zu nennen ist unmöglich. Doch gehen wir davon aus, dass höchstens eine Million Juden, wahrscheinlich aber bedeutend weniger, im deutschen Machtbereich umgekommen sind.

Max: Und woran starben sie?

Willi: An Epidemien und Entkräftung in Konzentrationslagern und Ghettos, bei Deportationen, durch Kriegshandlungen und zu einem geringen Teil auch durch Hinrichtungen oder Morde.

Max: Ihr bestreitet also nicht, dass Juden getötet wurden?

Robert: Natürlich sind Juden getötet worden. Es sind ja auch Russen, Polen, Deutsche usw. getötet worden, und zwar mehr als genug. Nur gab es eben keinen systematischen Massenmord an den Juden und keine Gaskammern. Somit stellt die jüdische Tragödie im 2. Weltkrieg keine einzigartige Tragödie dar, sondern ist der Tragödie anderer Völker vergleichbar.

Hanspeter: Wenn auch nur ein einziger Jude ermordet wurde, ist das schon einer zuviel.

Ingrid: Und warum, bitteschön, beharrt man dann so fanatisch darauf, dass es ungefähr sechs Millionen gewesen sein sollen?

Arturo: Die Zahl der Opfer ist wichtig. Der Unterschied zwischen einer Million Toten und sechs Millionen Toten bedeutet für fünf Millionen Menschen den Unterschied zwischen Tod und Leben.

Claudia: Und was macht es für einen Unterschied, ob die Opfer vergast wurden oder, wie ihr behauptet, grösstenteils an Krankheiten oder Entkräftung gestorben sind? Tot sind sie so oder so.

Robert: Das Internieren missliebiger Minderheiten ist keine deutsche oder nationalsozialistische Spezialität. Beispielsweise haben die Amerikaner während des 2. Weltkriegs sehr viele USJapaner, auch solche mit amerikanischen Pässen, in Lager eingeliefert, ohne dass auch nur ein einziger Fall von Subversion durch einen USJapaner bekanntgeworden wäre (6). Ebenso wurden viele Deutsche im alliierten Machtbereich interniert. Zum Thema Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen brauche ich nicht viel zu sagen, denn was zurzeit auf dem Balkan, im Kaukasus oder gar in Ruanda geschieht, wisst ihr alle so gut wie ich. Das planmässige Ausrotten von Millionen Menschen in Gaskammern wäre aber ein all diese Greuel übertreffendes, einzigartiges Verbrechen gewesen, und wer einen derart schwerwiegenden Vorwurf gegen unser Volk erhebt, soll ihn bitteschön klipp und klar beweisen.

Willi: Dazu kommt folgendes: Wenn es keine Gaskammern gab, so gab es auch keinen gezielten Völkermord, weil den Nationalsozialisten dann die Tatwaffe abhanden gekommen ist.

M. Lämple: Moment mal. Wenn es, wie ihr behauptet, keine Gaskammern gab, können die Opfer ja erschossen oder anderswie ermordet worden sein.

Arturo: Aber Frau Lämple! Jahrzehntelang wurde behauptet, die Deutschen hätten in sechs "Vernichtungslagern" Millionen von Juden vergast. Wollen Sie jetzt plötzlich eine neue Version der Geschichte auftischen?

Klara: Vielleicht ist unseren HolocaustLeugnern entgangen, dass die Zahl der in Russland von den Nazis erschossenen Juden um mehrere hunderttausend höher ist als bisher angenommen. Dies geht aus unlängst in Russland gefundenen Dokumenten hervor.

Willi: Ei, ei. Und was sind das für Dokumente, welche der Aufmerksamkeit der Sowjetbehörden jahrzehntelang auf wundersame Weise entgangen sind?

Klara: So genau weiss ich es auch nicht, aber es stand in verschiedenen Zeitungen (7) und wurde auch am Fernsehen erwähnt.

Willi: Und wo liegen die Massengräber mit diesen Hunderttausenden von bisher unbegreiflicherweise übersehenen Opfern?

Klara: Das stand nicht in den Zeitungen.

 

Robert: Da hast du doch gleich den ganzen Schwindel. Allein schon die Vorstellung, solche Massaker könnten ein halbes Jahrhundert lang unentdeckt geblieben sein, ist schlechthin absurd. Ist es nicht ein eigentümlicher Zufall, dass man jetzt, wo die Gaskammergeschichte ins Wanken geraten ist, plötzlich die Zahl der angeblich erschossenen Juden erhöht, gewissermassen als Ersatz für die Gaskammern? Und wenn man nach den Beweisen fragt, ist ausser Spesen nichts gewesen. Falls man Massengräber oder Dokumente entdeckt hätte, die deutsche Massaker an Juden beweisen, wären sie sofort auf den Titelseiten sämtlicher Zeitungen abgebildet worden. Das wurden sie aber nicht, woraus ich folgere, dass es die Massengräber und die Dokumente nicht gibt und die Meldungen folglich Lug und Trug sind. Wahrscheinlich rechnen die Juden damit, dass die Gaskammergeschichte in den nächsten Jahren auffliegt, und sie bereiten die äffentlichkeit allmählich auf eine neue Version vor, die freilich genau so ein frecher Schwindel wie die alte sein wird.

M. Lämple: Robert, mir missfällt aufs äusserste, dass du pauschal von "den Juden" sprichst.

Robert: Gut, dann sage ich "die Zionisten". Ist Ihnen das lieber?

M. Lämple: Ja. Ich möchte jetzt die Schüler der Arbeitsgruppe zwei bitten, ihre Argumente für die Realität der Gaskammern und der Massenausrottung vorzubringen.

Claudia: Wir haben uns die Arbeit geteilt. Jeder von uns bringt ein eigenes Argument vor.

M. Lämple: Das habe ich auch erwartet. Fang du an, Claudia.

Claudia: Ich beginne mit der Feststellung, dass unzählige Dokumente den millionenfachen Judenmord zweifelsfrei belegen.

Willi: So so.

Claudia: Die Täter haben gründlich, wie sie waren die Beweise ihres Mordhandwerks hunderttausendfach abgeheftet mit Briefkopf und Dienstsiegel (8). An Beispielen fehlt es nicht. Wir werden euch Dokumente vorlegen, aus denen der Bau von Gaswagen zum Massenmord eindeutig hervorgeht, ferner Auszüge aus den Einsatzberichten, die den hunderttausendfachen Mord an der Ostfront erhellen. Ein Schlüsseldokument ist natürlich das Protokoll der WannseeKonferenz, wo am 20. Januar 1942 der Völkermord bürokratisch besiegelt wurde. Zitate von Hitler und Himmler sowie ein besonders entlarvender Auszug aus den GoebbelsTagebüchern beweisen unwiderlegbar, dass die Nazigrössen die Judenausrottung geplant und durchgeführt haben. Eine Fülle von akribisch gesammelten Indizien und Beweisen für den Bau von Gaskammern in Auschwitz findet sich in einem letztes Jahr erschienenen Buch des hervorragenden französischen Forschers JeanClaude Pressac, Die Krematorien von Auschwitz (9). Ich bin ja gespannt, mit was für faulen Ausreden ihr dieses erdrückende Beweismaterial abtun wollt.

Klara: Ich habe hier eine ganze Menge von Photos, welche die Greuel in den Konzentrationslagern klipp und klar beweisen. Höchstwahrscheinlich werdet ihr dann behaupten, das seien alles in Hollywood hergestellte Fälschungen, nach Christian Morgensterns Palmström, dass nichts sein kann, was nicht sein darf.

Doch zu eurem Pech gibt es eine Fülle anderer Beweise, die ganz unmöglich aus Hollywood stammen können. Ich war letzten Sommer mit der Aktion Sühnezeichen in Auschwitz und möchte unseren antisemitischen AuschwitzLeugnern einen solchen Besuch gleichfalls ans Herz legen. Dort werdet ihr die Beweise des Massenmordes mit eigenen Augen sehen, wenn ihr es nicht vorzieht, die Augen zu verschliessen. Beispielsweise seht ihr dort ganze Berge von Zyklonbüchsen. Mit dem Gift Zyklon B wurde bekanntlich der Massenmord begangen. Ferner seht ihr hinter Glasscheiben, die sich über die ganze Länge des Raumes erstrecken, Berge von Haaren, Koffern, Schuhen, Prothesen, Gebissen, Essgeschirren, Rasierpinseln, Bürsten, Brillen und Kleidern. Und nochmals Kleider und noch mehr Schuhe, noch mehr Koffer, Koffer mit Namen drauf...(10).

Sabine: Mein Argument ist noch viel einfacher. Wo, bitteschön, sind denn all die Millionen Juden hingekommen, wenn sie nicht vergast oder erschossen worden sind? Verstecken sie sich etwa in China (11)?

Max: Ich weise darauf hin, dass die Existenz der Gaskammern bei unzähligen Prozessen bewiesen worden ist. Gut, der Nürnberger Prozess war vielleicht kein einwandfrei rechtsstaatliches Verfahren. Auch seriöse Historiker haben diesen Prozess ja gelegentlich als "Tribunal der Sieger" gegeisselt. Es ist auch möglich, dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit einige Geständnisse von den Alliierten durch Folter oder Drohung erpresst worden sind. Doch ihr werdet ja nicht ernsthaft behaupten, bei den vielen von bundesdeutschen Gerichten geführten Prozessen sei auch gefoltert worden. Nun, bei diesen Prozessen haben nicht nur Hunderte von glaubwürdigen Augenzeugen den Massenmord in den Gaskammern geschildert, es gab auch viele geständige Angeklagte. Beim Frankfurter AuschwitzProzess hat kein einziger Anwalt die Existenz der Gaskammern in Zweifel gezogen. Auch der von den Revisionisten hochgeschätzte Anwalt H. Laternser, der recht herbe Kritik an der Führung des AuschwitzProzesses geübt hat, wäre nie auf die Idee gekommen, die Vergasungen abzustreiten (12). Ihr seht, nicht einmal die Angeklagten der HolocaustProzesse selbst und ihre Verteidiger stützen eure abstrusen Thesen. Wenn ihr meint, die Anzahl der Vergasten sei möglicherweise übertrieben worden, dann können wir darüber diskutieren, nicht aber über die Tatsache der Gaskammermorde selbst.

Hanspeter: Mein Argument lautet: Unter den Revisionisten finden sich Leute mit allen möglichen Berufen, nur leider Gottes keine Historiker. Kein einziger Geschichtsforscher stützt eure Theorien, kein einziger! Sitzen auf den Lehrstühlen unserer historischen Fakultäten denn wirklich nur Verräter im Solde des Weltjudentums, Deutschenfeinde, Scharlatane und Dummköpfe? Nehmen wir den beruflichen Hintergrund der revisionistischen Aushängefiguren doch mal unter die Lupe. Wir finden da mit dem Amerikaner Arthur Butz einen Professor für Elektronik und Computerwissenschaft, mit dem Franzosen Robert Faurisson einen Literaturprofessor, mit Wilhelm Stäglich einen Juristen, mit Germar Rudolf einen Chemiker, mit Ingrid Weckert eine Theologin, mit dem Briten David Irving einen Mann, der meines Wissens einmal Physik studiert, aber nicht abgeschlossen hat usw. Nur einen Historiker findet man nicht darunter, abgesehen vielleicht vom Franzosen Paul Rassinier, dem Begründer des Revisionismus (13). Dieser war Geographie und auch Geschichtslehrer, aber nur an einer gewöhnlichen Schule, nicht an einer Universität. Tatsache ist, dass nicht ein einziger Geschichtsprofessor die Revisionisten ernst nimmt.

M. Lämple: Ich möchte mein Hauptargument auch noch vorbringen. Alles bisher Gesagte stimmt, doch am entscheidendsten sind für mich die Zeugnisse der Holocaust>berlebenden. Ich denke etwa an Primo Levi, Verfasser von Ist das ein Mensch?, den die Erinnerung an Auschwitz zeit seines Lebens nicht mehr losgelassen hat und der schliesslich im Jahre 1987 freiwillig aus dem Leben schied. Ferner denke ich an den Nobelpreisträger Elie Wiesel, dessen erschütternde Lagererinnerungen Die Nacht zu begraben, Elischa ein immerwährendes Mahnmal gegen die Unmenschlichkeit darstellen. Andere berühmte Namen sind Filip Müller, Autor des schrecklichen Tatsachenberichts Sonderbehandlung, Rudolf Vrba, der 1944 nach geglückter Flucht aus Auschwitz erstmals die furchtbare Wahrheit über das Vernichtungslager enthüllte und zwanzig Jahre später seine Erinnerungen niederschrieb, Fania Fénelon, Martin Gray, Richard Glazar, Gisela Perl, Jenny Spritzer, Olga Lengyel oder Eva Schloss, Schwiegertochter Otto Franks... Wer den Holocaust und die Gaskammern leugnet...

Robert: ... bestreitet, bitte...


III Die Sachbeweise


 

Montag, 30. Januar

Klara: Nochmals: Die HolocaustLeugner sollen bitteschön einmal selbst nach Auschwitz fahren, und dann werden sie die Beweise sehen: Berge von Haaren, Koffern, Schuhen, Prothesen, Gebissen, Essgeschirren, Rasierpinseln, Bürsten, Brillen und Kleidern, und nochmals Kleider, und noch mehr Schuhe, noch mehr Koffer, Koffer, mit Namen drauf...

Arturo: Berge von Haaren, Koffern, Schuhen, Prothesen, Gebissen, Essgeschirren, Rasierpinseln, Bürsten, Brillen und Kleidern, und nochmals Kleider, und noch mehr Schuhe, noch mehr Koffer, Koffer mit Namen drauf beweisen keinesfalls, dass auch nur ein einziger Mensch in Auschwitz vergast wurde, sondern lediglich, dass jemand Berge von Haaren, Koffern, Schuhen, Prothesen, Gebissen, Essgeschirren, Rasierpinseln, Bürsten, Brillen und Kleidern, und nochmals Kleider, und noch mehr Schuhe, und mehr Koffer, Koffer mit Namen drauf aufeinandergetürmt hat.

Klara: Nazi!

Arturo: Ja, schimpf nur, wenn es dich erleichtert. Wenn Berge von Schuhen ein Beweis für Massenmorde sind, dann müssen sich in jeder Schusterwerkstatt grauenhafte Dinge abgespielt haben.

Willi: Wie Ernst Gauss in seinem ersten Buch berichtet, befindet sich im AuschwitzMuseum übrigens nur eine einzige Schicht von Schuhen auf einer schrägen Unterlage (1). Der schaudernde Besucher sieht also eine Schuhbergattrappe!

Hanspeter: Und was ist mit den Zyklonbüchsen? Sind das etwa auch Attrappen?

Marietta: Das Insektenvertilgungsmittel Zyklon B diente in vielen Konzentrationslagern zur Bekämpfung der Läuseplage. Durch die Laus wird eine furchtbare Seuche übertragen, das Fleckfieber, dem Zehntausende von KZHäftlingen zum Opfer gefallen sind. Hätte den Deutschen mehr Zyklon zur Verfügung gestanden, so wären weniger Häftlinge gestorben (2). Übrigens wurde Zyklon auch in grossen Mengen ins Ausland exportiert. So gingen 1943 über zwölf Tonnen des Insektizids nach Norwegen und zehn Tonnen an die finnische Armee (3).

Ingrid: Zweifellos sind damit Millionen norwegischer und finnischer Juden vergast worden. Wie kommt es, dass dieser Holocaust im Norden der Aufmerksamkeit der Geschichtsforscher bisher entgangen ist?

Max: Lass doch den ekelhaften Zynismus!

Ingrid: Ich zeige euch ja nur, wie dürftig eure Argumente sind. Wenn Zyklonlieferungen nach Auschwitz ein Beweis für Menschenvergasungen sind, dann sind es Zyklonlieferungen nach Norwegen und Finnland auch.

Klara (mit frischem Mut): Und die Photos? Mit welchen zynischen Sprüchen wollt ihr wohl die wegerklären?

Willi: Zeig sie uns mal, deine Photos!

Klara: Hier sind sie. Ich wähle zunächst jene sechs aus, die mich am stärksten erschüttert haben (Illustration 1).

Hier habt ihr als erstes ein Bild des Bahngeleises im Todeslager AuschwitzBirkenau. Hier wurden die Unglücklichen aus den Zügen getrieben und selektioniert: Die Arbeitsfähigen für den Frondienst, die Arbeitsunfähigen und das war die grosse Mehrheit für die Gaskammer.

Bild zwei zeigt einen der von den Alliierten nach der Befreiung eines Konzentrationslagers vorgefundenen Leichenhaufen. Alles Gummileichen aus Hollywoods Traumfabrik?

Auf dem dritten Photo erkennt ihr jüdische Frauen auf dem Gang in die Gaskammer. Das vierte Bild zeigt eine Leichenverbrennung auf offenem Feld in Auschwitz. Die Krematorien konnten zeitweise die Leichen der tagtäglich zu Tausenden vergasten Juden nicht mehr bewältigen. Den Sadismus der SSSchergen demaskiert das fünfte Bild, welches das berüchtigte "Baumhängen" zeigt. Schliesslich seht ihr auf der sechsten Photographie, wie die vertierten NaziRohlinge wehrlosen Juden Davidssterne in die Stirn geritzt haben!

Robert: Du machst uns die Aufgabe unerwartet leicht, Klara. Herzlichen Dank!

Klara: Wie???

Robert: Die Photos, die du uns da vorlegst, gehören zu den allerbekanntesten.

M. Lämple: Wollt ihr etwa behaupten, das seien alles Fälschungen?

Robert: Mitnichten! Die Bilder eins und zwei sind zweifelsohne echt, Bild drei möglicherweise. Die vierte Photographie ist zumindest manipuliert, wenn nicht eine Totalfälschung. Photos fünf und sechs sind freilich mit Sicherheit Fälschungen, und zwar ganz miserable.

Hanspeter: Gut, ihr gebt zu, dass zumindest die beiden ersten Bilder echt sind.

Ingrid: Ganz richtig. Nun sag mir mal, Hanspeter, was du auf dem ersten Photo erkennst.

Hanspeter: Klara hat es doch eben gesagt: Das Bahngeleise im Vernichtungslager AuschwitzBirkenau, wo die Juden ausgeladen und grösstenteils in die Gaskammern getrieben wurden.

Ingrid: Bedaure, ich sehe zwar ein Lagertor dass das Bild aus Birkenau stammt, bestreite ich ja gar nicht sowie ein Bahngeleise, aber keine Juden und keine Gaskammern. Sollte ich etwa an Sehstörungen leiden?

Hanspeter (verwirrt): Natürlich kann man die Juden und die Gaskammern hier nicht direkt sehen, aber es ist ja allgemein bekannt, was nach dem Eintreffen der Transporte in Birkenau geschah...

Ingrid: Du siehst also nichts anderes als ein Bahngeleise in Birkenau, nicht wahr?

Hanspeter: Ja, aber...

Ingrid: Das Bild liefert demnach nicht den geringsten Beweis für eine Menschenvernichtung in Gaskammern, oder?

Hanspeter: Nicht direkt, aber es ist ja allgemein bekannt...

Ingrid: Danke, Hanspeter, den Rest kannst du dir sparen. Das Beispiel ist aufschlussreich, zeigt es doch, wie die Geschichtsfälscher arbeiten, nämlich in erster Linie mit den Mitteln der Suggestion. Jeder von uns hat dieses bekannte Bild wohl schon mehrmals gesehen, stets mit dem Kommentar, hier seien die Juden ausgeladen und in die Gaskammern getrieben worden. Da ist es nicht verwunderlich, dass wir ein solches Photo schliesslich instinktiv als Beweis für die Massenvernichtung in Gaskammern akzeptieren, obwohl es für sich betrachtet, also ohne den suggestiven Hintergrund, nicht den geringsten Hinweis auf eine solche liefert.

Marietta (aufgeregt): Es ist merkwürdig, dass wir gleich zu Beginn unserer Projektwoche auf dieses Thema stossen. In der FAZ vom 9. Januar dieses Jahres, Seite 24, steht ein Feuilleton Artikel mit dem Titel "In der Leere präsent", den ich ausgeschnitten und mitgenommen habe, da ich dachte, wir würden ihn vielleicht brauchen. Es geht da um eine Ausstellung von Photos aus ehemaligen deutschen Konzentrationslagern. An und für sich wäre der Beitrag nicht weiter erwähnenswert, da in ihm, wie annähernd jeden Tag im FAZFeuilleton, zum hunderttausendsten Mal die gleichen alten Lügen wiederholt werden, doch beachtet folgende Sätze:

Die meisten Fotografien sind schmerzhaft nüchtern, wie eine kahle Wand in den Gaskammern (Stutthof) und der Galgen auf dem Appellplatz (GrossRosen) (...) Oft vermittelt sich der Eindruck nur über das Wissen, dass die Dinge in einem Lager aufgenommen wurden. Das unscheinbare Waldstück diente als Erschiessungsort (Herzogenbusch), auf dem Weg durch den Birkenwald fuhren Gaswagen (Kulmhof) (...) Der Anspruch, der in solchen Fotografien liegt, ist letztlich derjenige, der auch die Gedenkstätten selbst begründet: die Erinnerung an die Ermordeten, die gerade in der Leere der Aufnahmen präsent bleibt.

Begreift ihr, was da gespielt wird? Eine kahle Wand dient als Beweis für die Existenz einer Gaskammer in Stutthof, ein Waldweg muss herhalten, um die Existenz von Gaswagen in Kulmhof auch Chelmno genannt zu beweisen. Warum bildet der Photograph nicht das Gaseinführungs und Ventilationssystem der Gaskammer von Stutthof oder einen der Gaswagen von Kulmhof ab? Weil es in der "Gaskammer" kein Gaseinführungs und Ventilationssystem gab und der Raum folglich keine Gaskammer sein konnte, und weil kein Sterblicher je einen dieser mythischen Gaswagen von Kulmhof zu Gesicht bekommen hat. Als Beweis für den Massenmord dient, wie der Verfasser des Artikels mit herziger Einfalt schreibt, die Leere!

Arturo: Ein treffliches Beispiel, Marietta, für das ich dir demnächst ein Abendessen spendieren werde. Die ganze HolocaustIndoktrinierung beruht auf dem Prinzip des Bluffs.

Claudia: Gehen wir zu Klaras zweitem Photo über. Dort sieht man doch einen Leichenhaufen, und ihr gebt selbst zu, dass das Bild echt ist! Also hat es die Massenvernichtung in Auschwitz gegeben!

Willi: Zunächst einmal: Das Photo stammt nicht aus Auschwitz, sondern aus einem der westlichen Lager...

Robert: ...genauer gesagt aus BergenBelsen...

Claudia: Spielt es denn für die Opfer eine Rolle, ob sie in einem östlichen oder einem westlichen KZ ermordet worden sind?

Willi: Es handelt sich nicht um Ermordete, sondern um Häftlinge, die in den letzten Kriegsmonaten hauptsächlich an Seuchen und Entkräftung gestorben sind.

M. Lämple: Da muss ich Willi recht geben. In BergenBelsen und anderen westlichen Lagern wie Flossenbürg, Dachau, Buchenwald oder Sachsenhausen gab es keine Gaskammern und keine Massenmorde. Es handelt sich also tatsächlich um Seuchentote.

Max: Jedenfalls sind die Nazis am Tod dieser Menschen schuld!

Arturo: Nicht nur die Nazis, sondern gleichermassen die Westalliierten!

M. Lämple: Wieso denn das?

Willi: Als im Winter 1944/45 die Rote Armee nach Westen vorrückte, evakuierten die Nationalsozialisten die östlichen Lager und transportierten die Häftlinge zu Zehntausenden westwärts, statt sie einfach den Sowjets zu überlassen. Natürlich war dies eine ebenso törichte wie unmenschliche Politik.

Sabine: Weswegen wurden die Gefangenen denn evakuiert?

Arturo: Vermutlich, damit den Russen keine Soldaten und Arbeitskräfte in die Hände fielen. Da die Transportwege grossenteils zerbombt waren, wurde ein Teil der Häftlinge in jenem eiskalten Winter zu Fuss nach Westen getrieben, und viele erreichten ihren Bestimmungsort nie. Dies waren die sogenannten Todesmärsche. Und in den westlichen Lagern fehlte es an Baracken, an Essen, an Medikamenten, an allem. Seuchen breiteten sich aus, welche die Deutschen nicht mehr unter Kontrolle brachten.

Ingrid: Ich zitiere aus der Autobiographie des amerikanischen Fliegers Chuck Yeager, der als erster Mensch die Schallgrenze übertraf (4): Deutschland liess sich nicht so einfach in unschuldige Zivilisten und Militärs unterteilen. Der Bauer auf seinem Kartoffelacker ernährte ja deutsche Truppen. Yeager berichtet, sein Geschwader sei damit beauftragt worden, alles zu beschiessen, was sich bewege. Die Alliierten führten also die Hungersnot und die Zerstörung der Transportwege mit ihrem rücksichtslosen Luftterror gezielt herbei und warfen den Deutschen dann vor, dass sie die KZHäftlinge gegen Kriegsende nicht mehr ausreichend ernähren konnten!

Willi: Recht aufschlussreich ist die Todesstatistik des Konzentrationslagers Dachau. Dort starben (5):

1940: 1515 Menschen 1941: 2576 Menschen 1942: 2470 Menschen 1943: 1100 Menschen 1944: 4794 Menschen Januar bis April 1945: 15'384 Menschen

In den letzten vier Kriegsmonaten starben in Dachau also mehr Häftlinge als während der gesamten Kriegsjahre 1940 bis 1944! Der Holocaust, also die Judenausrottung, nahm aber nach einhelliger Meinung der Hofhistoriker mit der Einstellung der Vergasungen in Auschwitz im Herbst 1944 ein Ende (6). Folglich taugen Bilder wie das vorliegende überhaupt nicht zur Erhärtung der Ausrottungstheorie.

Claudia: Die Nazis hätten die Gefangenen ja freilassen können, als es nicht mehr genügend Lebensmittel und Medikamente gab!

Marietta: Damit sie Ruhr und Flecktyphus unter der Zivilbevölkerung verbreiten konnten? Und wer hätte sie ernährt? Vergiss ausserdem nicht, dass es unter den KZInsassen nicht nur Polithäftlinge und Juden gab, sondern auch Schwerverbrecher! Hätte man diese auf die Bevölkerung loslassen sollen?

Robert: Dass die Nationalsozialisten Räuber und Mörder mit aus politischen und rassischen Gründen Internierten zusammen in dieselben Lager sperrten, war ein schweres Verschulden. Lest doch bei Paul Rassinier, dem Häftling zweier Konzentrationslager und Begründer des Revisionismus nach, wie die Kriminellen die Politischen in Buchenwald nach Strich und Faden terrorisiert haben (7)!

Willi: Besonders schreckliche Szenen boten sich den westalliierten Truppen bei ihrem Einmarsch im Lager Bergen-Belsen dar; dort lagen viele tausend unbestattete Leichen herum. Lagerkommandant Josef Kramer hatte in den letzten Kriegsmonaten heftig dagegen protestiert, dass man seinem ohnehin schon hoffnungslos überfüllten Lager immer mehr Evakuierte aus dem Osten zuteilte, aber es half alles nichts. Damals herrschte im zusammenbrechenden Deutschland ein vollkommenes Chaos. Was meint ihr, was Kramer im April 1945 tat, als die englische Armee näherrückte? Setzte er sich vor dem Eintreffen der Briten etwa ab und floh mit er mit den Häftlingen gestohlenem Geld nach Südamerika? Nein, er übergab den Engländern das Lager ordnungsgemäss, denn er war sich keiner Schuld bewusst und kam offenbar gar nicht auf den Gedanken, dass man ihm etwas vorwerfen könne! Kramer zählte also auf die berühmte britische Fairness, und dies wurde ihm zum Verhängnis: Er wurde hingerichtet. Dabei hätte sich ein englischer oder amerikanischer Offizier in der gleichen Lage auch nicht besser verhalten können; auch ihm wären die Gefangenen wie Fliegen weggestorben. Das Massensterben in den westlichen Lagern kurz vor Kriegsende hatte mit einer geplanten Ausrottungspolitik nichts zu tun, sondern war die unvermeidliche Folge des allgemeinen Zusammenbruchs.

Sabine (nachdenklich): Es ist vielleicht doch nicht alles so einfach, wie wir zunächst gedacht haben.

Arturo: Du sprichst ein grosses Wort gelassen aus.

M. Lämple: Es stimmt, dass das grosse KZSterben 1945 nichts mit einer gezielten Vernichtungspolitik oder mit Gaskammern zu tun hatte. Insofern ist es kein Beweis für den Holocaust, wenn wir darunter eine systematische Judenausrottung verstehen. Dennoch erwarte ich von den Revisionisten, dass sie die menschenverachtende NaziIdeologie, die zur Errichtung dieser Lager und somit zum Massensterben geführt hat, brandmarken.

Arturo: So einfach ist das nicht, Frau Lämple. Zählen wir einmal die verschiedenen Kategorien von Häftlingen auf, welche in diese Lager geschickt wurden. Zunächst haben wir die gewöhnlichen Kriminellen, den "Grünen", wie sie im Lagerjargon wegen ihres grünen Winkels hiessen. Statt sie im Gefängnis herumsitzen zu lassen, hielt man sie zur Arbeit an. Ist das menschenverachtend?

M. Lämple: Reden wir von den anderen Häftlingskategorien.

Arturo: Dann gab es die "Schwarzen" oder Asozialen Bettler, Landstreicher, Prostituierte sowie die Homosexuellen...

Claudia: Billigst du etwa die Verfolgung von Homosexuellen?

Arturo: Nein, solange sie ihre Hände von Minderjährigen lassen. Doch damals war Homosexualität in vielen Staaten, darunter z.B. England, ein strafbares Delikt. Die Moralvorstellungen haben sich seither gewandelt.

Ingrid: In der BRD war Homosexualität noch zwei Jahrzehnte lang strafbar. Erst 1969 fiel der umstrittene Paragraph 175.

Arturo: Dann haben wir die "Bibelforscher", heute "Zeugen Jehovas" genannt. Von diesen kamen viele ins Lager, weil sie den Wehrdienst verweigerten. Auch in anderen Staaten wurden Kriegsdienstverweigerer eingesperrt. In der als höchst demokratisch geltenden Schweiz können sie noch heute mit Haft bestraft werden.

Willi: Ferner gab es in den Lagern Kriegsgefangene. Deren Einsatz zur Arbeit war nach der Genfer Konvention erlaubt. Eine weitere Kategorie bildeten die politischen Häftlinge, beispielsweise Widerstandskämpfer aus den besetzten Staaten oder aus Deutschland selbst.

Sabine: Wollt ihr etwa rechtfertigen, dass man diese Leute einsperrte?

Willi: Ich empfinde Hochachtung vor jedem Menschen, der mit der Waffe für sein Land oder seine Überzeugung kämpft. Vielleicht wäre ich als Pole, Franzose oder Holländer selbst zum Widerständler geworden. Dennoch: Kein kriegführender Staat lässt zu, dass seine Soldaten aus dem Hinterhalt abgeschossen werden. Jede Besatzungsmacht sperrt Widerstandskämpfer ein falls sie nicht kurzerhand an die Wand gestellt werden.

Max: Und die massenhafte Deportation von Juden in die Konzentrationslager heisst ihr wohl auch gut?

Arturo: Vergiss nicht, dass das Weltjudentum Deutschland schon kurz nach Hitlers Machtübernahme, noch ehe die Nationalsozialisten auch nur ein einziges antijüdisches Gesetz erlassen hatten, den Krieg erklärt hat! Im Daily Express vom 24. März 1933 stand auf der Titelseite in fetten Lettern JUDEA DECLARES WAR ON GERMANY (JUDÄA ERKLÄRT DEUTSCHLAND DEN KRIEG).

Willi: Tut mir leid, Arturo; auch wenn wir grundsätzlich im gleichen Lager stehen, kann ich dieses Argument nicht gutheissen. Damals und auch noch später mögen verantwortungslose zionistische Politiker Deutschland "den Krieg erklärt" haben, doch waren sie dazu gar nicht befugt, denn sie vertraten keinen souveränen Staat.

M. Lämple: Dankeschön, Marietta. Einzelne jüdische Hitzköpfe hatten kein Recht, im Namen aller Juden zu sprechen. Darum hatte Hitler auch kein Recht, die Juden kollektiv zu bestrafen oder zu internieren.

Ingrid: Darf ich darauf hinweisen, dass die Juden in allen von Deutschland besetzten oder mit ihm verbündeten Staaten einen ganz unverhältnismässig grossen Teil an Spionen und Partisanen oder Terroristen, je nach Standpunkt stellten? Beispielsweise setzte sich die kommunistische Spionageorganisation "Rote Kapelle", die Deutschland enormen militärischen Schaden zufügte, grösstenteils aus Juden zusammen (8). Der hohe Anteil der Juden an Widerstandskämpfern wird jüdischerseits regelmässig mit Stolz hervorgehoben. Der jüdische Publizist Arno Lustiger weist beispielsweise voll Genugtuung darauf hin, dass die Juden in Frankreich 15% des operativen militärischen Widerstandes bildeten, obgleich ihr Anteil an der Bevölkerung weniger als ein Prozent betrug (9). Wen wundert es da, dass es Repressalien gab, denen natürlich auch völlig unbeteiligte Juden zum Opfer fielen? Wohlgemerkt sind nicht alle Juden aus Frankreich deportiert worden, sondern nur etwa ein Fünftel (10).

Max: Hitler hat ja die Konzentrationslager nicht erst im Krieg, sondern schon bald nach seiner Machtübernahme eingeführt!

Arturo: Tut mir leid, er hatte keine andere Wahl.

Hanspeter: Wie das?

 



IV Die Dokumentenbeweise


 

Dienstag, 31. Januar

M. Lämple: Guten Morgen. Wir hatten gestern eine hitzige Diskussion, bei der sich die Revisionisten ehrlich gesagt sehr gut geschlagen haben. Die Gruppe mit dem korrekten Geschichtsbild hat die Schwierigkeit der Beweisführung ziemlich unterschätzt.

Willi: Diesen Eindruck hatten wir auch.

M. Lämple: In der Tat ist es ungemein schwer, Sachbeweise für den millionenfachen Judenmord in Gaskammern zu erbringen, weil die Nazis alle Beweise ihrer Verbrechen beseitigt haben: Sie haben die Gaskammern grösstenteils gesprengt und die Trümmer beseitigt, die Massengräber geöffnet, die Leichen verbrannt, die Asche zerstreut... Darum fanden die Alliierten bei der Befreiung der Todesfabriken keine Massengräber und keine Leichen von Vergasten mehr vor, die sie hätten autopsieren können...

Ingrid: Oh weh, Frau Lämple, Sie manövrieren sich in eine immer aussichtslosere Lage hinein.

M. Lämple: Weswegen denn?

Ingrid: Vorher mussten Sie nur beweisen, dass es die Massenmorde in den Gaskammern, oder auch nur einen einzigen Gaskammermord, gegeben hat. Jetzt müssen Sie zusätzlich noch beweisen, dass die Deutschen die Spuren ihrer Verbrechen beseitigt haben. Die Beweisführung wird dadurch nicht erleichtert, sondern erschwert.

M. Lämple: Gehen wir zum nächsten Punkt über, den Dokumentenbeweisen. Hier stehen wir auf unvergleichlich sichererer Grundlage, denn Dokumente über Gaskammern, Gaswagen und Judenvernichtung gibt es in erheblicher Zahl. Claudia, Du erwähntest gestern ein Dokument über die Kapazität der Krematorien in Auschwitz und Birkenau...

Claudia: Richtig. Es handelt sich um einen Brief der SSBauleitung Auschwitz vom 28. Juni 1943. Ihm zufolge konnte das Krematorium I im Stammlager Auschwitz täglich 340 Leichen einäschern. Die Kapazitäten der vier Kremas im drei Kilometer weiter westlich liegenden Birkenau sahen wie folgt aus: Krema II und III je 1440 Körper pro Tag, Krema IV und V je 768 Körper. Daraus ergibt sich eine tägliche Gesamtkapazität von 4756 Leichen. Der Brief wird auf Seite 102 von JeanClaude Pressacs Buch Die Krematorien von Auschwitz erwähnt (1). Pressac hat die Revisionisten bekanntlich mit ihren eigenen Waffen geschlagen und die technische Durchführbarkeit des AuschwitzHolocaust, die von den Revisionisten abgestritten wird, unter Beweis gestellt. Mit diesem Dokument kracht das Argument Arturos und Roberts zusammen, dass die Verbrennung der 200'000 zwischen Mai und Juli in Birkenau 1944 vergasten ungarischen Juden nicht möglich gewesen sei und die Vergasungen folglich nicht stattgefunden haben.

Ingrid: Das Wasser fliesst bergaufwärts. Das Wasser fliesst bergaufwärts.

Hanspeter: Redest du irre, Ingrid?

Ingrid: Keinesfalls. Marietta hat dich doch gestern gefragt, was du von einem Dokument halten würdest, in dem steht, das Wasser fliesse bergaufwärts. Du sagtest, entweder sei es gefälscht, oder aber der Ersteller sei ein Schafskopf. Genau so ein Dokument haben wir hier vor uns.

Hanspeter: Ei, was du nicht sagst. Und warum, bitteschön?

Ingrid: Du kannst bei HolocaustPapst Hilberg nachlesen, dass das Krema I im Stammlager nur bis Frühling 1943 in Betrieb war (2). Warum wird es dann in einem Brief vom 28. Juni jenes Jahres noch genannt?

Hanspeter: Das Dokument scheint euch schon schwere Kopfschmerzen zu bereiten, dass ihr zu solchen Spitzfindigkeiten Zuflucht nehmen müsst. Dass der Frühling nach dem Kalender nur bis zum 21. Juni dauert, weiss ich auch, aber es handelt ja nur um eine Differenz von ein paar Tagen. Hilberg hätte statt "Frühling" eben "Frühsommer" schreiben müssen. Wärest du dann zufrieden gewesen?

Ingrid: Das Krema I wurde, wie du bei Pressac nachlesen kannst, im Juli ausrangiert, und einen solchen Entscheid fällt man nicht von einem Tag auf den anderen. Es wäre der SSBauleitung nie eingefallen, ein kurz vor der Ausrangierung stehendes Krematorium in ihrem Bericht noch zu berücksichtigen.

Hanspeter: Herrgott, dann hat halt der SSMann, der das Dokument verfasste, einen Fehler gemacht! Aber den Kopf zieht ihr dadurch nicht aus der Schlinge. Ziehen wir die 360 tagtäglich im Krema I verbrannten Leichen von den 4756 ab, so kommen wir immer noch auf eine Gesamtkapazität von 4396 Leichen, was bedeutet, dass die Krematorien von Birkenau die Leichen der binnen 52 Tagen vergasten ungarischen Juden problemlos verbrennen konnten.

Max: Nicht nur das. Bei Pressac könnt ihr nachlesen, wie hoch die Zahl der "natürlichen", d.h. grossenteils auf Krankheiten zurückgehenden Todesfälle im Lagerkomplex Auschwitz während jeder Periode war (3). Wie einer von euch gestern festgestellt hat, war die Todesrate während der grossen Flecktyphusepidemie im September 1942 am höchsten, als sie zeitweilig bei 375 pro Tag lag. 1943 wurde die höchste Sterberate zwischen dem 2. und dem 7. März erreicht, als im Schnitt 298 Menschen täglich umkamen; bis zum Dezember sank die Rate dann auf 48 Tote pro Tag. Warum brauchte man dann Krematorien mit einer täglichen Kapazität von über 4000 Leichen? Die Frage stellen heisst sie beantworten: Neben den "eines natürlichen Todes" gestorbenen Gefangenen, die übrigens auch nicht umgekommen wären, wenn die Nazis sie nicht in ein verseuchtes Lager gesteckt hätten, gab es eben noch eine weit höhere Zahl von Toten, die in keinem Dokument registriert sind, jene Unglücklichen eben, die unmittelbar nach der Selektion an der Rampe ins Gas gejagt wurden. Zur Verbrennung dieser Ermordeten brauchte es Krematorien mit einer dermassen enormen Kapazität (4).

Robert: Darf ich dich mal fragen, ob du je in einem Krematorium warst, Max?

Max: Ich habe andere Hobbys.

Robert: Hier siehst du die Kopie eines Briefs vom Krematorium Freiburg/B (Illustration 4). Dort dauert eine Kremation heute noch anderthalb Stunden. Die allermodernsten, computerisierten Krematorien brauchen im Schnitt eine knappe Stunde zur Verbrennung eines Leichnams. Mal dauert eine solche 45 Minuten, mal 70, aber im Durchschnitt kannst du die Verbrennungszeit nicht unter eine knappe Stunde drücken. Das ist wärmetechnisch einfach nicht möglich.

Claudia: Doch, wenn man die Temperatur massiv erhöht, beispielsweise auf 2000 Grad, ist eine Leiche rasch verschwunden.

Robert: Aber dann gehen die Ofenwände flugs kaputt. Wenn euer Dokument echt ist, konnten die 46 Muffeln der vier Birkenauer Krematorien Tag für Tag 4396 Leichen bewältigen, womit nach Adam Riese auf eine Muffel 95 Leichen entfielen. Das würde bedeuten, dass die Verbrennung einer Leichen im Schnitt nur eine Viertelstunde dauerte. Waren die Nazis denn mit dem Leibhaftigen im Bunde, dass sie die Gesetze der Wärmetechnik aufheben konnten?

Klara: Die Nazis haben eben mehrere Leichen zugleich in einer Retorte verbrannt! Der HolocaustÜberlebende Alter Szmul Fajnzylberg bezeugt ja in seinem aufwühlenden Tatsachenbericht, dass bisweilen bis zu 12 Leichen aufs Mal in eine Muffel geschoben wurden (5).

Marietta: Weisst du, wie gross die Muffeln waren, Klara?

Klara: Nein, und ich will es auch gar nicht wissen. Die schaurigen technischen Details des Völkermordes interessieren mich nicht.

Marietta: Sie waren 60 cm hoch und 60 cm breit (6). Es dürfte reichlich schwierig sein, auf dieser Fläche zwölf Leichen unterzubringen.

Sabine: Aber zwei Leichen hätte man vielleicht hineingebracht, zumal wenn es sich um abgemagerte Tote handelte.

Willi: Wahrscheinlich schon. Aber das hätte keine Vorteile gebracht, eher Nachteile. Ich habe mich bei einem Ingenieur erkundigt. Er meint: Der Rost wäre im freien Querschnitt durch zwei Leichen zu sehr eingeengt worden und hätte somit den Heissgasdurchsatz und die Leichenverbrennung selbst behindert. Bei verringertem freiem Rostquerschnitt hätte die Durchzugsgeschwindigkeit der Gase zugenommen, der Wärmeaustausch zwischen Gasen und Leichen hingegen abgenommen. Diese Störung hätte zu einem erhöhten Brennstoffbedarf und einer längeren Verbrennungsdauer geführt (7).

Klara: Dieses krause Fachchinesisch versteht doch kein normaler Mensch! Erkläre mir bitteschön, was mit diesem Kauderwelsch gemeint ist.

Willi: Warum denn? Die schaurigen technischen Details interessieren dich doch gar nicht.

Robert: Ich glaube, wir brauchen die Debatte über dieses Dokument nicht weiterzuführen. Sein Inhalt ist technischer Unsinn. Somit war entweder der SSMann, der es abgefasst hat, ein Narr, oder aber, und dies ist hundertmal wahrscheinlicher, es handelt sich um eine Nachkriegsfabrikation, die wohl aus einer stalinistischen, entweder polnischen oder sowjetischen Fälscherwerkstatt stammen dürfte und den Zweck verfolgt, eine schwindelerregende Kapazität der Krematorien vorzugaukeln.

Max: Ich gebe mich noch nicht geschlagen!

Willi: Mutiger Junge! Du kämpfst bis zum bitteren Untergang weiter.

Max: Dein Sarkasmus ödet mich an. Nun gut, nehmen wir an, die tägliche Maximalkapazität der Krematorien lag bei ca. 1000 Leichen. Auch dann war sie noch ganz unnötig gross, da ja die tägliche Sterblichkeit unter den registrierten Häftlingen je nachdem einige Dutzend bis einige hundert betrug. Wozu diese Überkapazität? Weil Vergasungen geplant waren, und dass sie auch stattgefunden haben, wissen wir auch ohne Dokumente, nämlich durch die Augenzeugen, selbst wenn aus dem bisher Gesagten tatsächlich hervorzugehen scheint, dass die üblicherweise genannten Zahlen übertrieben sind.

Willi (überlegt einen Augenblick): Darauf kann ich im Moment nichts antworten.

Arturo: Aber ich. Beim HimmlerBesuch in Auschwitz im Juli 1942 wurde ein massiver Ausbau des Lagers geplant. Es sollte bis zu 200'000 Insassen zugleich fassen können (8). Allerdings ist diese Zahl meines Wissens nie erreicht worden. Während jenes HimmlerBesuchs war die Fleckfieberepidemie in vollem Gange, und die verzweifelten Versuche der Deutschen zu ihrer Eindämmung verliefen wenig erfolgreich. Da man eine solche Epidemie auch für die Zukunft, bei einem weit grösseren Häftlingsbestand, nicht ausschliessen konnte, wurden eben gleich vier Krematorien in Bau gegeben.

Marietta: Freilich haben zu keinem Zeitpunkt alle vier Kremas zugleich funktioniert. Beim Bau der Krematorien IV und V war geschlampt worden, so dass sie sich als fast totale Ausfälle erwiesen (9). Wegen der ausreichenden Kapazität der beiden anderen Kremas wurden sie schliesslich stillgelegt.

Willi: Hätte man von Anfang an eine Massenvernichtung geplant, so hätte man gar keine Krematorien gebaut, sondern Massenverbrennungsanlagen, wie sie zur Beseitigung von Tierkadavern oder Müll verwendet werden. Der Zweck eines Krematoriums besteht nämlich daran, die Asche der Verbrannten so zu trennen, dass sie den Hinterbliebenen zugestellt werden kann. Auch in den Konzentrationslagern wurde dies anfangs so gehandhabt, ehe die immer grössere Anzahl von Gestorbenen dies verunmöglichte (10). Der Bau von Krematorien ist also kein Argument für einen geplanten Massenmord, sondern eines dagegen.

Max (deprimiert): Ihr wisst auch auf alles eine Antwort. Wenn nur ein wirklicher HolocaustFachmann unter uns wäre! Der könnte eure Winkelzüge kontern.

Marietta (höhnisch): Dann ruf doch Herrn Professor Wolfgang Benz vom Institut für Antisemitismusforschung in Berlin oder Herrn Professor Eberhard Jäckel von der Universität Stuttgart an. Vielleicht zaubern sie euch die Hunderttausenden von nicht verbrennbaren Leichen weg.

M. Lämple: Hoffentlich streitet ihr nicht ab, dass es in höchstem Masse verantwortungslos von den Deutschen war, auch während der Flecktyphusepidemien massenweise Häftlinge nach Auschwitz zu schicken!

Ingrid: Da widerspricht Ihnen keiner von uns. Es war dies bürokratischer Stumpfsinn und wenn Sie wollen, ein fahrlässig herbeigeführtes Massensterben. Geplanter Massenmord war es aber nicht.

Hanspeter: Wenn nur einer gestorben ist...

Robert: ... war dies schon einer zuviel. Dieses Argument kennen wir inzwischen. Um das Thema Krematorien abzuschliessen: Der Italiener Carlo Mattogno, weltweit bester Kenner des AuschwitzKomplexes, hat in Zusammenarbeit mit dem inzwischen verstorbenen Ingenieur Franco Deana die erste wissenschaftliche Studie zu den Krematorien von Auschwitz überhaupt geschrieben (11). Er weist anhand der genau dokumentierten Kokslieferungen an das Lager sowie anhand der Tatsache, dass das feuerfeste Schamottwerk der Öfen niemals erneuert worden ist, unwiderlegbar nach, dass in den Krematorien während der Gesamtzeit ihrer Existenz nicht mehr als ca. 160'000 Leichen eingeäschert werden konnten. Wenn man bedenkt, dass Mattogno die Gesamtzahl der AuschwitzOpfer auf 160'000 bis 170'000 schätzt (12) und dass 1942 viele tausend Leichen im Freien verbrannt wurden, rundet sich das Bild ab.

Claudia: Leuchter gab die Kapazität der Krematorien in seinem Report mit fünf pro Retorte und Tag an, was offenbar viel zu niedrig ist.

Arturo: Stimmt, sie war annähernd so hoch wie die moderner Krematorien. Einzelheiten kannst du bei Mattogno nachlesen. Wie ihr seht, werden selbst die Fehler der Revisionisten von anderen Revisionisten korrigiert.

Marietta: Nun hört mal zu. Wir diskutieren nun schon etliche Stunden, und eure Seite hat bisher nicht den kleinsten Beweis erbringen können, dass auch nur ein einziger Jude von den Deutschen vergast worden ist. Wäre es nicht allmählich an der Zeit, dass ihr mit euren Beweisen, wirklichen Beweisen bitteschön, herausrückt?

Claudia: Gleich, gleich. Hier ist ein von JeanClaude Pressac entdecktes Dokument, das euch den Mund stopfen wird. Es ist für Pressac DER Beweis für die Existenz der Gaskammern schlechthin.

Arturo: Her damit!

Claudia: Hier ist es, das Dokument, das den HolocaustLeugnern das Genick bricht: ein vom 6. März 1943 stammender Brief der Ofenbaufirma Topf & Söhne in Erfurt an die Zentralbauleitung Auschwitz. Die Erfurter Firma bestätigt darin den Eingang eines Telegramms, in dem 10 Gasprüfer bestellt wurden (13; Illustration 5). Wozu brauchte man denn in Auschwitz Gasprüfer, wenn es keine Gaskammern gab?

Ingrid: Liebe Claudia, wenn wir von "Gaskammern" sprechen, verstehen wir darunter solche zur Ermordung von Menschen. Gänzlich unbestritten ist aber, dass in Auschwitz wie anderswo tagtäglich unzählige Läuse und andere Insekten in den Entwesungskammern vergast worden sind. Zu deren Bedienung benötigte man sogenannte "AnzeigeGeräte für BlausäureReste". In einer aus dem Jahre 1942 stammenden Gebrauchsanweisung für Zyklon B werden diese Geräte nicht weniger als sechsmal erwähnt (14).

M. Lämple: Weiss einer von euch, wie sie funktionierten?

 

Willi: Ja, ich habe es bei Mattogno nachgelesen. Die Geräte dienten zur Messung der Blausäurekonzentration in den Entlausungskammern. Man mischte zwei Lösungen (Kupferazetat und Benzidinazetat) und tauchte sechs Streifen eines sogenannten Anzeigepapiers in diese Mixtur. Anschliessend führte man diese in eine Röhre, die mit einem Propfen verschlossen wurde. Mit aufgesetzter Gasmaske betrat der Entwesungsspezialist nun die begaste Räumlichkeit und brachte die sechs Streifen an verschiedenen Stellen an. War noch Blausäure in nennenswerten Mengen im Raum, so nahmen die Streifen eine blaue Farbe an. Je höher die Konzentration, desto tiefer das Blau. Diese Färbung zeigte dem Schädlingsbekämpfer an, ob man den Raum gefahrlos begehen konnte oder ob eine weitere Lüftung vonnöten war (15).

Claudia: Wer war für die Entlausungsaktionen zuständig?

Robert: Der SSSanitätsdienst, der auch die diversen professionell oder behelfsmässig eingerichteten Entlausungskammern betrieb. Die verheerende Läuseplage in Auschwitz machte die Einrichtung mehrerer solcher Kammern erforderlich.

Claudia: Wie zum Teufel kommt es dann, dass die Bauleitung, die mit den Entlausungsaktionen nichts zu tun hatte, diese Dinger bestellte? Offenbar, weil in den Krematorien Gaskammern eingerichtet waren, und zwar solche für Menschen!

Robert: Die Frage ist berechtigt, die Schlussfolgerung nicht. Liest man den Brief genau, so entdeckt man, dass Topf & Söhne von "Gasprüfern" spricht. Unter diesen verstand und versteht man in der technischen Literatur Instrumente zu Analyse von Verbrennungsgasen (16). In einem Krematorium konnten sie dazu dienen, den bei der Vergasung des Kokses im Generator anfallenden COGehalt der Luft zu messen. Die Bauleitung hat also solche Gasprüfer bestellt woran nichts Ungewöhnliches ist , die Firma Topf aber in ihre Antwort auf "AnzeigeGeräte für BlausäureReste" Bezug genommen. Das heisst, hier werden Äpfel und Birnen vermischt.

Claudia: Wahrscheinlich wittert ihr da wieder eine stalinistische Fälschung...

Arturo: Genau das wittern wir! Erstens bestellte man zwar möglicherweise Gasprüfer bei der Ofenbaufirma Topf, aber bestimmt keine Blausäurenachweisgeräte. Diese bestellte man bei den Firmen, welche sie herstellten und regelmässig an den SSSanitätsdienst in Auschwitz und anderen Lagern lieferten. Der Inhalt des TopfBriefs ist also völlig abwegig. Zweitens ist dieses Dokument wundersamerweise erst 1993 entdeckt worden, und zwar ausgerechnet in einem KGBArchiv.

Sabine: Entschuldigung, Claudia, hast du nicht gesagt, dieser Brief sei für Pressac DER Beweis für die Gaskammern schlechthin?

Claudia: Doch.

Sabine: Verdammt nochmal, ein Geschäftsbrief als Schlüsselbeweis für den Mord an Millionen, und dann noch einer, der so suspekt ist wie der vorliegende! Da stimmt doch irgendetwas nicht.

Hanspeter: Aber Sabinchen, wenn Pressac diesen Brief als beweiskräftig betrachtet, dann muss er es wohl sein, denn Pressac ist ja heute der weltweit anerkannte Fachmann für Auschwitz. Unter anderem hat er die Baupläne der Gaskammern entdeckt.

Marietta: Zeig mir diese Baupläne mit den Gaskammern!

Hanspeter: Nun, auf den Bauplänen steht natürlich nicht "Gaskammer". Die Nazis haben ja stets Tarnbegriffe verwendet, um ihre Schreckenstaten zu vertuschen. Auf den Bauplänen für das Krema II, die Hauptmordstätte des Dritten Reiches, war die Gaskammer beispielsweise als "Leichenkeller" getarnt.

Marietta: Da brate mir doch einer einen Storch! Pressac "entdeckt" also Baupläne, auf denen "Leichenkeller" eingetragen sind in Wirklichkeit hat Faurisson diese Baupläne entdeckt, nicht Pressac , und behauptet dann frech, "Leichenkeller" sei ein Tarnbegriff für "Gaskammer". Nein, mein Freund, auf diesen plumpen Trick fallen wir nicht herein. Das Vorhandensein eines Leichenkellers in einem Krematorium war gar nichts Ungewöhnliches. In einem solchen wurden die Leichen vor der Einäscherung aufgebahrt.

M. Lämple: Aber Pressac hat doch die technischen Argumente der Revisionisten widerlegt.

Arturo: Entschuldigung, haben Sie das Buch gelesen?

M. Lämple: Ehrlich gesagt, ich habe es angefangen, aber es war mir zu kompliziert...

Arturo: ... es war mir zu wirr, hätten Sie sagen sollen...

M. Lämple: ... aber es stand ja in allen Zeitungen, dass Pressac die Revisionisten widerlegt hat.

Arturo: Wenn Sie das Buch ganz gelesen hätten ich habe mich der Tortur unterzogen, dies zu tun , wüssten Sie, dass Pressac kein einziges revisionistisches Werk nennt und auf kein einziges revisionistisches Argument eingeht. Wie kann man etwas widerlegen, das man mit keinem Wort erwähnt?

M. Lämple (hilflos): Ja warum schreiben denn die Zeitungen so etwas?

Arturo (wütend): Weil sämtliche Zeitungen im Dienste des Zionismus stehen!

Max: Verschone uns mit deinen wilden Verschwörungstheorien!

Sabine: Wer ist dieser Pressac eigentlich?

Robert: Ein französischer Apotheker. Er befasst sich seit vielen Jahren mit Auschwitz und hat eine Zeitlang mit den französischen Revisionisten Robert Faurisson und Piere Guillaume zusammengearbeitet...

Klara: ... doch als er die furchtbare Wahrheit begriff, wandte er sich mit Grausen von den beiden berüchtigten AuschwitzLeugnern ab!

Robert: Faurisson stellt das etwas anders dar. Er habe Pressac zum Teufel gejagt, weil dieser grundsätzlich zu wissenschaftlicher Arbeit unfähig sei, behauptet er (17), und wer sich das chaotische Geschreibsel Pressacs zu Gemüte führt, glaubt Faurisson ohne weiteres. 1989 gab die zionistische Beate Klarsfeld Foundation ein aus der Feder Pressacs stammendes Riesenwerk mit dem irreführenden Titel Auschwitz. Technique and Operation of the Gas Chambers heraus, das leider im Buchhandel nicht erhältlich ist. Ich besitze allerdings ein Exemplar, das mir von einem revisionistischen Forscher zugespielt wurde. Hier ist es (18).

Alle: Donnerwetter, was für ein Monstrum!

Robert: Es ist 42 cm lang und 30 cm breit! Für die Revisionisten ist es von unschätzbarem Wert, weil es zahllose sonst nur schwer oder gar nicht aufzutreibende Dokumente enthält.

Ingrid: Verschiedentlich ist auch schon der Verdacht geäussert worden, Pressac arbeite heimlich weiter für die Revisionisten und spiele ihnen deshalb wichtiges Material zu und dies erst noch mit dem Geld des Juden Klarsfeld! Beispielsweise hat Pressac die Kokslieferungen an das Lager Auschwitz dokumentiert und ermöglicht so den Revisionisten Rückschlüsse auf die maximal mögliche Zahl von Kremierungen. Das im September 1993 auf französisch und im April 1994 auf deutsch erschienene zehnmal kürzere Buch über die Krematorien von Auschwitz ist im Grunde nur eine Kurzfassung des ersten. Allerdings reduziert Pressac die Zahl der AuschwitzOpfer kräftig. In seinem ersten Buch sprach er noch von 1 bis 1,5 Millionen (19). Gemäss der französischen Fassung des zweiten Buchs starben in Auschwitz ca. 800'000 Menschen, darunter 630'000 vergaste Juden (20), und in der deutschen Ausgabe schrumpfte die Gesamtopferzahl auf 631'000 bis 711'000 Tote, wovon 470'000 bis 550'000 vergast worden sein sollen (21). Wahrscheinlich landet der Mann nächstens wegen HolocaustLeugnung hinter schwedischen Gardinen.

Sabine: Claudia, hat Pressac ausser diesem komischen Geschäftsbrief noch andere Beweise für die Gaskammern entdeckt?

Claudia: Ja, das heisst eigentlich nein...

Sabine: Hat er nun Beweise entdeckt oder nicht?

Fortsetzung . . .
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